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Heilig Epiftolifcher

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def | Kupffer⸗Cituls.

Ottes heilig⸗ guter Wille/dem der Serafinen Schaar

unablaͤſſig Ehr bemeifet/ wird dem Menſchen offenbahr/

aus dem Adlen Lebens⸗wort; das der feuren Chriſt⸗bekeñer

treuer Fleiß befchrieben hat. Dievon GOtt gefandte"® Männer

haben Mund und Hand gebraucher 2 Aber Einer inder Hoͤh ſchaffet / daß / was fie gefehrieben/ kraͤftig / durch die Hertzen / geh. Gottes Geiſt gibt Licht und Flam̃ / daß man klaͤrlich den erkenne] der im Wort gezeiget wird/ und indeffen Lieb entbrenne. Chriſten⸗Hertʒ!ſey nicht darwider: höre/ was / durch Geiſt und Wort / dir zuhören wird befohlen. Geh nur unverzüglich fort / Gen. XXI. wo du hingewieſen wirft < Iſacs Patter ſoll dich lehren/ wie deß ß Hoͤchſten Wort/ geheiß mit Gehorſam ſey zu hören. Steige nach den Himmels⸗hoͤhen: Dein Vernunft die ſchweige ſtill⸗ Laß den Eſel unten bleiben: Opfre / was GOtt haben wil. Exoa XII. Diefe * Feuer⸗liechte Seul wird dich glücklich fortbegleiten / durch die Nacht der ðterblichkeit / ins Gelobte Land der Freuden.

320 3EHEHBERIEHSEHIEBEHIE SHIIEHSEHIEOBEHIESSEMIEO STEGE ZERIEHZEHZEH NZ ITESE

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Heilig = Epiſtoliſcher

Bexicht (Er Geleit un Mreud.

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E —* i: | In welcher Gruͤndlicher Deren dem rechten Wort⸗ Verſtand /

theilet; Dem wahren Chriknchuin ein helles Fiche

furg etragen; Und einficheres Seleicimie beigefügten Gebechen und Geſaͤngen / zu der himmelifchen Freude / gezeiget wird / Von Johann Michael Dilherꝛn / Predigern bei

St. Sebald / und Profellorn in Nuͤrnberg.

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Rrünbera/ | In Verlegung Johann Andreas Endtern und Wolfgang deß Juͤngern Seel. Erben. M. DC, LXIII.

Zueigungs ⸗Echrifft / An den

Dur leuchtigſt ⸗ochgebornen

va ten Herrn /

Herrn

zu gar Kg und

Euͤnenburg %

Meinen Enadigften Fuͤrſten und Herrn.

Zueigungs Schrift, An die

Durchleuchtigſt⸗ Hothgehorne

Fuͤrſtin und Fran) Frau

Dutch Ndulan/ sie Kertzogin ——

und Euͤnenburg / sc, Gebohrne Hertzogin aus Holſtein / ec. ec.ꝛcc.

Meine Gnaͤdigſte Fuͤrſtin und Frau.

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EIRBERIEREBEEHBEOIIE IE BETIE SERIE BENSE REIZE DER BE BEE oO

dio ch co co eh co ch cha cha ch ! ERELBEBLERLRIRENETITTTTETSTBEREEERE LEIRLLELSLELFELLLTELLILISSTTEETSITEISR3

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((e753 In Sürft/oor ®@Ottes Bild/auf Erden wird erkennet. m) BoOtefelfi/iim GOttes⸗Buch / die Puͤrſten Götter nennet / | Statthalter ſeines Reihe. Ein Fuͤrſt ſich Goͤttlich macht / wann auf den Himmel Er / nit / irdiſch / iſt bedacht Rn GOtte ſich beſchaut / als wie in einem Spiegel / = und bildet fich nach Ihm: iſt ſelbſt fein Zaum und Zügel; thut andern erſtlich vor / was Er zu thun beoichlt; | ſtellt fich den Lintern dar/ zu einem Tugendbild/ 5 foie unfer Ehriftus thät herrſcht Chriſtlich /über Chriſten;

und laͤſſt fich Feines Thuns / das wider GOtt / geluͤſten. Er iſt ſein Richter ſelbſt: ob Ihn ſchon niemand richt: = Aug allem / was Er thut / glaͤntzt Gottes Geiſtes /Liecht. Diß ware Davids Sinn. Der Mann nach GOttes Hertzen / ZG0tt in dem Hertzen trug / entbrennt von Andacht⸗Kertzen. 6 Er liebte GOtt / vor Gold / vor Ehr und aller Luft. Seinreiches Reich / mit GOtt / Er zu regiren wuſt. GSo thaͤt auch Salomon / ſo lang Er loͤblich thaͤte. 2 Er ſuchte GOtt / nit Ehr und Reichthum / im Gebete, Er fand / was Er geſucht: auch / was Er nicht begehrt / mit GOtt / Ihm alles kam: Er war flug, reich / geehrt, * ge © ——— recht⸗ Hochgebohrne eelen! RJhr pfleget auch mit GOtt die Hertzen zuvermaͤhlen / geſinnt nach Davids Sinn. GOtt liebt Euch / den Ihr liebt: daher Er auch / nach Wunſch / was Euch beliebet / gibt. Der theure Held AU GUSC / hat Euch fein Gottes⸗Hertze / 70 Hertzog !eingepflangt :dasdann in ewigs Ertze & [angfteingefchricbenift. In Euch / ſieht Er fein Bild: IGott ſihet Sich in Ihm. So eine Hoheit gilt /

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die fich zu GOttes Höh / mihren Urſprung / ſchwinget:

= Die gern von ihrem Ziel ſchreibt / liſet / redt und finger.

Diß heiſſet / Fuͤrſtlich thun. Go Fürfilichthutauch Ihr / 2 & RFauͤrſtin! die Ihr labt Sein Hertz mit Eurer Zier.

Ihr liebt das Gottes⸗Buch / Ihr Gott / verliebte Lieben!

: en auch / das / GOTT zu lieb / geſchrieben /

= und Euch gewidmet iſt. Es wil nit tretten aus /

es geht geradezu / und bleibt im Welfenhaus:

da feinen Erſten Theil zu Gnaden angenommen

= dh Groffen Batters Hand. Golafites willfom kommen /

& md diefes Sohnes Apr hoͤchſtwehrte Ehrenkron.

= Ihufferner/ wie Ihrthut. Helft GOttes Reich vermehren: 3 (dd Götter diefer Erd/ gebildt nach GOttes Ehren,

= Lebt hoch- und voll⸗ vergnüge ! erſehet Luſtund Freud

u dem Auguſten⸗ Paar! erlebt AUBUGTUG Zeit!

88 Gochf. Hochf. Durchleuch⸗

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fa Nürnberg/an dem 22. Tag re deß Heumonaths / 63.

Demuͤthigſter Fürbitter bi GOTT I und gehorſamſter Diener /

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FREE Er 23:

Dem Bortliebenden Zefer

wünfcheich von Hertzen

Gnade von GOTT /dem Batter aller Barmhertzigkeit / durch unfern einigen Heiland und Seeligmacher / JEſum Chriſtum / in Krafft deß Heiligen Geiſtes.

Amen!

TAN der Chriſtlichen Kirchen / muß man ſtetig zwei Stuͤck de DER amallermeinftentreibematsrerftlich/dieXebre vonder Buß / a und Bekehrung deß armen Sünders ; und von feiner gnaͤ⸗ de

digen Rechffertigung für GOtt / wegen deß hochwichtigen/vollgultigen und Ps glaubig- zugerechneten Berdienftes JEſu Chrifti. B

Zum andern / die Lehre von den guten Werden: mit welchen ck mir unfern Glauben darfhun/ dem grundgütigen GOTT dancfbar/und & unſern Nächten behütfflich und erbaufich feyn follen. Solche beede Stir A

Coloſſn/ ꝛꝛ ſcke zeige der Apoſtel Paulus an / wenner/an feine Coloſſer ſchreibt: Chri⸗

ſtus hat euch verſoͤhnet / mit dem Leib Seines Fleiſches / durch den *

Todt / oder mit Seinem wahren natürlichem Leib / der fo wohl Fleiſch und *

Blut hat / als eure Leiber; und Selbigen/ fuͤr eure Suͤnde / in den aller⸗

ſchmertzlichſten und ſchmaͤchlichſten Todt / gegebenhat: auf Daß Er euch &

darfkellete heilig und unfträfftich /ohne Tadel; für Ihm felbft :%

damit Er / durch den Glauben an Fhn/Seine vollkommene Heiligfeit und *

Gerechtigkeit euch zurechnete; und / durch Seinen Heiligen Geift / auch euch

Selbſten heiligte: daß ihr forthin ein heiliges und unſtraͤffliches Leben fuͤhre⸗

tet. Welche Heiligfeit/ in dieſem zeitlichen Leben / angefangen / und allge: se

mach forfgefeget sin jenem ewigen aber / recht volllommen feyn wird. 5

Dahin haben unfere liebe Vorfahren / mit Anordnungder Sonn und

Feſttaͤglichen Evangelien und Epifteln/gefehen. Denn in den Evange, &

lien wird gemeiniglich von denen / durch Chriſtum / ung erarneten / WohL &

thaten gehandelt. Die Epifteln aber treiben meinftentheils zur ſchuldi⸗ gen Danckbarkeit / und zu einem GOTT wohlgefaͤlligen Leben/an. Ob ich nun gleich die Sonn⸗ und Feiertaͤgliche Epiſteln nie geprediget:

So bin ich doch vielfältig erſucht worden; nur deroſelben eigentlichen Wort’ de

Verſtand Schrifftlich zuerflaren / und Anlaß / zu einem heilſamen Ge &

brauch / zu geben: welches ich endlich/bei meinen überhäufften Amtsgeſchaͤff⸗ R

EICH TE TICHSIOIAH ICH STOT ARTE ZI FPOLLH UI ANOTCH o 1

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‚Boken/aufdas allerdeutlichft und einfaltigfte/ SOTT zu Ehren/und meinem ächften zum beften/ gethan ; und mich daran / deß bundertäugigen omitadeln-volles Urtheil nichts hindern laſſen. Denn wer fich daran hren wil: der wird manch gutes anftehenlaffen müffen.

Die Wort / auf welche/ in dem Sinnbild / fonderlich ift gefehen worden/ ſind / an dem Rand / mit einem Haͤndlein / bemercket worden. Die Geſaͤnge/

in welchen der rechte Nutz deß Sinnbilds aufs beſte gezeiget wird / hat mein ge⸗ liebter Collega, der Ehrwuͤrdige und wohlgelehrte Here / M. Johann Chriſtoph Arnſchwanger / treufleiſiger Diener am Wort GOttes/ bei der Kirchen zu ©. Lorengen/ auf mein freundliches Anfinnen/gröften rheils| - fgeſetzet: dem deßwegen ſchuldiger Danck gebühret. Unſer Liebfter HEr: JEſus ChHriſtus helffe gnaͤdiglich / daß / wo nicht viel / jedoch nur eine Seele/ durch dieſe Epiſtoliſche Arbeit / moͤge gebeſſert / und zur Seeligkeit befoͤrdert werden: welcher Geſtalt ich mehr werde ausgerichtet haben / als wenn ich in⸗ deſſen eine gantze Stadt haͤtte auferbauet. Denn was muͤſſte eine ver⸗ gaͤngliche Stadt / gegen einer unſterblichen Seele / ſeyn?

Die Gnade unſers hHErrn JEſu Chrifti/und die Liebe Got⸗Cor.z / iʒ. tes / und die Gemeinſchafft deß Heiligen Geiſtes / ſey mitunsallen. Amen!

Johann Michael Dilherꝛ.

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F Qeuttidher Wuͤrſtellung der Sim- bilder / uͤber die Epifteln.

Erſter Advents⸗Sonntag. |

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a Ind Schlangen/ die/ in dem Fruͤling / durch enge Felſemoder Ev, : denlöcher/oder zerfpaltene Baume kriechen / ihre alte Haut / alſo ab: 5 *

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A ſtreiffen / und hernach eine neue bekommen: wovon / in der Erkloͤ⸗ rung / mit mehrerm gehandelt wird.

Ander Advents⸗Sonntag. St der H. Geiſt / in Geſtalt einer Tauben / haltend einen Ancker mit Ro⸗ ‚fenimgeben.Der Ancker bedeutet die Hoffnung / und Roſen die Freude: * der Heilige Geiſt / in den Chriſten / derer etliche von Maͤnner und Weibs⸗ perſonen andaͤchtig unten ſtehen / eine freudige Hoffnung erwecket. Es ſtehet auch neben ihnen ein alter abgebrochener Baum / der wieder ausſchlaͤgt: die⸗ weil ein Chriſt auch glaubt auf Hoffnung! da / für menſchlichen Augen / \orem.arı. nichts zu hoffen iſt. Dritter Advents⸗Sonntag. Stein helles Licht / in einem finſtern Ort: und dabei das JEſukindlein / mit zwei Engelein umgeben; ſo ein Hertz aufſchneidet / das auf einem Tiſch ligt / und daſſelbe durchſuchet. Womit angedeutet wird: daß / fuͤr den Augen deß HErrn JEſu / nichts verborgen fondern alles bloß und entdecket fey. Denn wird etwas im finſtern verübt; fo macht Er hell / was dunckel iſt / Ebrea /z. und ſchauet in die heimliche Winckel. Lieget im Hertzen etwas / vor Menſchen⸗ gen / verborgen: ſo ſiehet Er in das Verborgene / und ſchneidet gleichſam n innerſten Grund deß Hertzens auf / und weiß / wie es mit einem jeden Ge: wiſſen bewand iſt.

IR * * Vierdter Advents⸗ Sonntag. Cr Heilige Geiſt haͤlt aus dem Himmel, zwei Hertzen / welche / durch Oelzweige zuſammen gebunden ſind. In einemjeden ſtehet der Nahme Eſus. Womit angezeiget tolrd 5 woher der himmeliſche Hertzens ⸗Friede Be fomme? nemlich / von GOtt dem Heiligen Geiſt: welcher nicht allein unfer D Hergen die Liebe JEſu Chriſti eingibt/welches der Nahme JEſus / auf dem ertzen / anzeigt; fondern auch hernach folche/in veſtem Friede / der durch die —“ Zeichen deß Friedens / angedeutet / miteinander verbindet. Das heilige Chriſt⸗Feſt. J IE: eine helle Sonne am Himmel/foden gantzen Erdkreiß uͤmleuchtet; E03 Ra und unten eine Fungfrau: die/ in der = an Wag hat / an 9 wel⸗ —— 83888 ———— ee ua

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Imelcher obeneinCrucifir. Solche Jungfrau tritt den DebsGott/ nem / mit Fuſſen. Dabei find auf dem Graß etliche Stoͤrche /fo Froͤſch und * Kroͤten auffreſſen. Womit angedeutet wird/die allgemeine Gnade GOttes/ weiche allen Menfchen erſchienen; und fie unterweiſet / daß fie Iebenfollen/ . Gerecht / welches / durch die Wag; 2. Gottſeelig / welches / durddas® Crucifix / uͤnd durch die Störche/die mit ihren Klappern GOTT gleichfam ® off loben / und das Unzieffer ausdem Wegeräumen 5 und 3. Zuͤchtig / wel⸗ 5 ‚Iches/durch die Unterfrettung deß Cupidinis / angedeutet wird. * Sonntag / nach dem Chriſt⸗Feſt. J Om JEſu⸗Kindlein hält die zwo Tafeln Moſis / und legt einen aHut / als # * ein Zeichen der Freiheit darauf. Womit angedeutet: daß / gleich wie & a vorzeiten die Römer ıhre Knechte / durch Schencfung eines Huts / der Dienft- & barfeit ertieffen ; alfohabe der Her: JEſus / durch Seinen Gehorſam / uns 3 die Sreiheit/von dem Fluch deß Geſetzes / erworben : daß/ die wir vor hin = Knechte der Sünden waren/nun Rinder und Erben GOttes worden, Dafy J aber das Chriſt⸗Kindlein die Tafeln/mit einer Hand hält ; wird damit ange⸗ & deutet: daß / ob Er zwar das Geſetz erfüllt / daſſelbe doch nichtaufgehoben, = Neujahrs⸗Tag. Oſes / unter dem Arm / die zwo Geſetz Tafel haltend / weiſet / mit feinem & Stab / auf die ehrne Schlang. Womit angedeutet wird: daß das Ge-ch ſetz / als unferZuchtmeifter/nicht allein/durch kböne Vorbilder /ungauf Ehri- 3 ſſtum weiſe; ſondern auch / durch Drohen und fordern eines vollklommenen & Gehorſams / gleichſam zu Ihm treibe; daß wir deſto begier iger / zu dieſem un. © fern aufgerichtetem Ehrnen Schlaͤnglein / lauffen ſollen; als / durch deffen & * Anſchauen / ſo es / mit wahrem Glauben / geſchicht / wir. / von demfcharffen & Zuchtmeiſter deß Geſetzes / errettet werden. Sonntag / nach dem Neujahrstag. & A JEſu⸗Kindlein ſitzt / als ein Toͤpffer / und drehet ein ſchoͤnes Gevoͤß/ * in Geſtalt eines Hertzens: oben über dem Gevaͤß / ſchwebet der Heilige ® ß Seift. Womit angedeutet wird :daßder Her: JEſus / durch die Krafft J. Heiligen Geiſtes / unſere Hergen/die von Natur Gevaͤß deß dorns feyn /zu eb ner neuen Creatur / und zu Gevaͤß der Gnaden mache. J Erſter Sonntag / nach dem Feſt der H.drei Koͤnigen / | oder vielmehr der Weifen, a Stein Knab / der von einer hohen Stelgenherab/ inden Korh/fällt:da ‚bei find etliche auf dem Eiß: die / ehe fie ſichs verfehen/niederfallen. Womit & J angedeutet wird: daß es / um den Hochmuth / ein gar gefaͤhrlich Ding ſey; da durch man leicht in Hohn und Spott / ſa in den ewigen Tod kommen kan. Denn GOtt / welchen fein Erhabener/er mag ſo hoc) ſeyn / als er wil / errei ‚1.Ppet. s/s-chen Amen firebef den Hoffärkigen. | 7 Zweiter Sonntaginadydem Feſt der Weiſen. i Sm zwei / um den Hals / einen Rofenfrang fragende/ Laͤmmer / fo er & nen Ancker auf einer Ereugfchläiffenziehen. Womit angedeuter wird: ; * ee

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ein Chrift/der ohne Creug mich fepntan AR feine a n koͤnne / wenn er feine Seele Täft ſtille ſeyn zu GOtt / und diefelbe in Gedult t / welches / durch die zwei Lammer / angezeiget: dabeneben die Hoffnung Hand nehme / welches der Ander/aufdem Creuß/andeutet. Daßaber beede Lammer Roſenkraͤntz / um den Hals/ tragen: wird damit fuͤrgebildet Ehren⸗Cron / mit welcher alle gedultige Creutz⸗ Traͤger dermaleins ſollen gaerie gekroͤnet werden. Dritter Sonnrag / nach dem Feſt der Weiſen. &e kein Knab / der einem bellenden und beiſſenden Hundein Stud Brod fuͤrwirfft; und alſo ficher/von ihm / hinweg geht. Womit angedeutet wird: daß ein Chriſt dem dorn nicht ſoll Statt und Raum geben / noch Boͤſes mit Boͤſem vergelten: ſondern / ſo er gehaſſet / und angefeindet wird/feinen Verfolgern Gutes erzeigen / und ſie auf ſolche Weiſe lindern und gewinnen.

Vierdter Sonntag / nach dem Feſt der Weiſen. 8 Ind zwei Haͤnde / die ſich aus Liebe/ineinanderfihlagen. Solchen hal⸗ oO tenandere zwei Hände dieandere Tafel deß Geſetzes / von der Liebe deß aͤchſten / fürs damit anzeigend 5 daß ſich die Liebe deß Naͤchſten / nach der Fuͤrſchrifft deß Goͤttlichen Geſetzes/ regulir en und richten muͤſſe.

Fuͤnffter Sonntag / nach dem Feſt der Weiſen. ISt eine Blume mit ſieben Blaͤttern / in weichen allen der Nahme JEſus/ Rund in der mitten das Amen ſtehet. Womit angedeutet wird: daß wir

alle unſere Arbeit / ſie betreffe den Leib / oder die Seele / ſi 998 auf Wercke⸗

tage / oder auf heilige Feſttage / fuͤrgenommen / in dem Nahmen JEſu / nad) Pauli Vermahnung / anfangen ſollen: Alſo werde GOtt cin kraͤftiges Amen dazuſprechen. Sechſter Sonntag / nach dem Feſt der Weiſen. J St ein Tiſch in dem Dunckeln /auf welchem en aufgeſchlagenes Buch/ und auf dem Buchein Hertz liget : von ferne aber der Morgenftern auf: gehet; deffen Strahlen auf das Hersfallen, Womit angedeutet wird :daß Det /nachdem unfer Berftand/in geiſtlichen Sachen / durch die Simde ng verfinſtert worden / uns / an der heiligen Schrifft/ein helles Licht Habe fgehen laſſen: welche / ſo wir daraufachten / und ihr folgen/in unfern Herz das Licht der Erkenntniß Chriſti / und deß wahren ———— uͤnde. Sonntag veptuageſima⸗. 5 (&& ind Kaͤmpffer: unter denen einer den Ehren⸗ krantz auf dem Haupt hat, de DVB diefen Lauffen etliche in den Schranden/das vorgeſteckte Ziel/au peichen oben ein Krang/unten aber viel Zweigen zu fehen/ zuerlangen? da: nur einer der erfteifts die andern aber / zuruck bleiben. Womit angedeutet wird: daß unſer Leben ein ſteter Kampff und Laufffey : da ihrer viel zwar nachjagen dem fuͤrgeſteckten Siel / nach dem Kleinod / welches vor⸗ſphitz/ 14 haͤl du bimmelifche Series oe in die

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Inem Creutzlein / und unten/mit vier Nägeln bezeichnet / ſtehet: über ſolchen

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aber/als Sieger] die ch enfrone dep Lebenserlangen/und Sera mit Palmen / in ihren H aͤnden / vor dem Lamm / ſtehen werden: weil 3 fie ſich / als Kaͤmpffer Ehrifti/nicht erzeiget haben. Wie aber a befihaffen ſeyn/ wird inder Erflärung gelehret. BL al ° Sonntag Sexagefima>. J * * St ein kleiner Knab / der einen groffen Elephanten regirt. Bor % tes groſſe Kr afft / die / in den Schwachen / und vor der Welt Verachteten⸗/ mächtig iſt / angedeutet wird. Denn / daß ein ſo groſſes ungeheures Thier / von & einem Menſchen / ja oftmals / von einem Knaben / von dreizehen Jahrem re⸗ gieret wird / thut nicht der Menſchen Stoͤrck / ſondern Gottes were Allmacht; : der dem ungeheuren Thier eine ſolche Natur gegeben / daß es ſich von ſol schen ® Leuten muß regiren laſſen / denen es an Stärcfe weit weit uberlegen wa Sonntag Efto mihi. z Stein Glocke ohne Klüpffel, Womit angedeutet wird: ‚eine Glocke / wenn fie gleich noch fo ſchoͤn gleiſſet / dabei aber feinen Kluͤpf⸗ fel hat / nichts nutzet; alſo auch ein Chriſt / mit feinem groß⸗ger Wort⸗glauben/gleichfalls nichts zu achten ſey. Sonntag Invocavit. Ki | Ss fleine Knaben: derer etliche den Weg auskehr imtihediee Stein’ & bon dem Weg / hinweg werffen. Womit angezeiget wird / daß ein“ Ehrift mit allem Fleiß foll bedacht ſeyn / das jenige / was hm / in dem Lauff feines Chriſtenthums / hinderlich ſeyn Fan/ abzuſchaffen und aus dem Weg zu raͤumen: damit weder wir gehindert / noch auch andere ET Ki geärgert werdenmögten. Sonntag Reminifcere. Ind etliche Geväfe /in Geſtalt der Hergens auf welchen der CHRISTUS, oder ınzorz, JE SUS, und einStrich /oben/ wire:

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3 ſchwebet der H. Geiſt/ und wirfft Seine Straten auffie. Womit angedeutet ) wird; daß ein Ehrift/der in der heiligen Tauff / durch den Heiligen Seift/än MAR ner neuen Creatur / und aus einen Gevaͤß der Sunden / ein Gebaͤß der Gna⸗ den worden ſich bemůhen ſoll; ſolch fein Gebaͤß / in Betrachtung feiner theu⸗d ren Erkauffung / durch das blutige Leiden JEſu Ehrifti/rein zubehalten und & fein Leben in allem / anzuftellen / daß Sein Ertöfer in feinem Ei s möge.

Sonntag Oculi. =] Stein Irrgarten / in welhem/an einen Ort / der Satan gehet / und ein Ge wenig davon ein junger Menſch/iber welchem der Heilige Geiſt ſchwe

bet. Womit angedeutet wird: dag die Welt ein rechter Irrgarten ſeh/ oil chem die jenigen / welche nicht vorſi ichtiglich wandeln / und dent Teufel/ der ihren nen der Welt Schönheit vorhaͤlt/ mehr folgen/ als ihrem himmeliſchen Fuh⸗ 2: J —— *

rer/dem Heiligen Geiſt / der ſir / durch das Licht deß heiligen Evangelu er⸗ leuchtet hat / leichtlich fönnen verführer werden ; daß fie deß rechten Wegs⸗

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Be) ara Sonntag L&täre 5. 2 & * Sinajooll Feuer —— Donner /auf ——— in dir Mitten/ m Dunckeln / Mofes/ mit zwo Tafeln / frehet von ferne der rg Sion / auf welchem eitel Oelbaͤum ſtehen / und den die aufgehende Sonn mleuchtet; auf welchem auch die Burg Davids gebauet/ unten mit einer Mutter und vielen Kindern umgeben. Womit angedeutet die zwei Teſta⸗ nem dns Alte und daB Neue/Ausch wie diefes jenem vorzugehen. Denn das Alte Teftament/tveiches uns das Geſetz vorhaͤlt / ſchrecket / und cht uns zu Knechten; das Neue Teſtament erwachrane crnder Bnaden / und bringt uns den Frieden mit GOtt. ee EB: Sonntag Judica>, .. Mas aan St der Her, Chriftus am Creug/ Aus nden u. Seiten/Büut/ineit Becken /Aufeinem Attar/fprindt: unten liegen bloſſe junge! und alte Leute / Manns / und Welbsper ſonen / auf welche das Bluůt / bon Chliſti Haͤnden und Füffevfleuft. Womit angedeutet wird / daß der Her Chriſtus ſe ein hochprieſterliches Amt / nicht durch Boͤcke oder Kaͤlber⸗ bfüt/ wie der hohe Prieſter im alten Teſtament / ſondern durch ſein eigen Blut / ver⸗ richtet habe, Und⸗ durch ſolch fein Blut Areinige Er alle/die ſich / mwahrem Glauben / zu Ihm ſinden / bon il ihr en geiſtltchen Kranckheiten / nemlich / von ih⸗

ren Sünden J "Palm Sonntag. | B X > St eine nieder —— einem Thal / welche / mit aller ——— no lein und Roͤßlein / umgeben / und / vonder Sonnen / aufgerichtet wird. % Durch die Lilien wird verſtanden Die Lilien im Thal / der HERR Zeus,

# Solche ſtehet im That: den Stand Seiner Erniedrigungahzugeigen; da Er Caute / $

B nicht allein / als ein gemeines Menfchentind/unter den irrdiſchen Menſchen ge)

fandelt s ſondern auch viel Angſt und Spott / ja auch garden Tod/ für une (Por)?

erhtsen, Es wird aber dieſe Lilien / von der Sonnen/anfger ichtet· denn der Er: Chriſtus iſt im finſtern Thal deß Todes nicht geblieben / ſondern nach⸗ dem Er vom Bach am Weg getruncken / hat Er ſein empor . und fügt nun zur. Kehren Sorte, yo *

Ind etihe Rhäben Pieter 8 en k/ge

i vergleichen haben/und ein Haus / an dem man Spinne al et nl |

ilathfiehet/faubern.

r wiſſen dag GOtt mit Seiner Gnade / in ein mit Sunden ver

——————————— ſoll/das Haus ausfeget / alſo Hals er "E es 9—

ertz / nicht komme / uns aͤuſſerſt bernichenfollen/unfere Heri Ben zureinigen/ ind den Sauerteig der Sündenyauszufegen: damit wir *

GOttes ſeyn moͤgen. Fe

| Sonntag⸗ Quamodogeniti, BEN EIN TEE

St der HErꝛ JEſus an dem Creutz / aus deſſen Saunen Ra

Si nd Blut fleſſen/ und unten Engelein zwei Sau ee

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Err. 12/2,

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ein Berfen/aufhalten / in derer eins das Wafler/insandere das Blurfleuft.

Beede Gevaͤß uͤberſchattet der Heilige Seife. Womit angedeutet werden

die drei Zeugen / ſo auf Erden / von deß HEran Chrifti Perſon und

Amt / zeugen / und / bei unſer heiligen Tauff / beifammen find; als: der Heilige Geiſt / das Waſſer und ſten gefloſſen.

lut / ſo aus deß HErrn Chriſti

Sonntag Miſericordias Domini.

St der Her JEſus / welcher auf der Erden hinkreucht / und 2 Creugträgt. Demekriechen etliche kleine Kinderlein nad)/undtragen %

fleine Creutzlein. Es iſt aber ein doppeler Weg 5 ein ſchmahler zur. rechten / und ein breiter zur lincken. Womit angedeutet fwird: daß ein jeder/der Chriſti Juͤnger und alſo ein rechter Chriſt ſeyn wil / ſein / von GOtt ihm zugeſchicktes / Creutz/willig auf ſich nehmen müffe/ und dem HErrn Chriſto nachfolgen ſolle / und ſolches nicht allein darum / daß es zeitlich und leicht; ſondern auch / weil Er uns ſelber vorgangen: und da Er wohl hätte Freude haben fönnen/ doch das Ereugerdulden wollen. Sonntag Jubilare. "St ein Gaͤrtner / der /im Frühling/die jungen Raupen-Nefter serfläget

Womit angedeutet ? dab ein Chrift / demfein Ehriftenthumein rechter & a |

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Ernftift/ven böfen Luͤſten / bald /im Anfang / durch Beiftand deß Beige 3

ſtehen / und ſie nicht einniſten laſſen muͤſſe.

Sonntag Cantate St ein Brunn/mit vielen Röhren; bei welchemallerfei Beute ſtehen: de

ver etliche Fleine/etliche groffe Geyaͤß haben / und das reine Wafter hin⸗ einflieffenLaffen. Womit angedeutet werden die uͤberaus groſſe und vielfaltige & Wohlthaten und Gaben Gottes / die uns dirfftigen Menſchen / von Ihm/

als bei dem die lebendige Quelle / und Urſprung alles Guten iſt / uberflüffig zu⸗ flieſſen / und herab quellen: und daß ſolcher Gnaden⸗brunn nicht verſchloſſen/

ſondern einemjeden / er ſey reich oder arm / jung / oder alt/frei und offen ſtehe. J

Sonntag Vocem ſucunditatis.

St: ein junger Menfch/der ein Schloß in feiner Hand hat /und an feinen |

Mund legen wil. Womit angedenfet wird: daß / weil es / mit der Zungen eines Menfchen/alfe befchaffen/ daß / ungeachtet fie ein kleines Glied /dcd) groſſe Dinge /entweder zum Böfen/oder zum Guten / anrichte; man ſich deſto

gr igerbemühen foll/folche behutfam zugebrauchen / und alfo gleichfam ein:

chloß anfeinen Mund zu legen.

Sonntag Exaudi. St ein Stahl⸗Schuͤtz / der unten / in einem Thal / nach einer er Scheiben/di oben/auf einem Berg / ſtehet / fehr fleiffig und genau / und mit fcharffen

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eh. Womit angedeutet wird: daß / wer feine Gebeths⸗Pfeile hin⸗

auf / in den Himmel ſchieſſen wil / ſolches / mit groſſer Andacht und Aufmerck⸗

ſamkeit / thun / und alſo ſich / fur allen Dingen / der Nuͤchter / und u igfeit/®

befleifen muͤſſe. Erna

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Pfingſt⸗Feſt. Stein fchöner Sarten 7 voll Baum und Blumen durch welchen Nord nd Sidmind wehen. Womit angedeutet wird:daß/ob gleich Gott Err/ manchen falten Nordwind / das iſt / allerlei Creutz und Trübfal/ rdiegläubigen Chriſten / die ale Baͤume der Gerechtigkeit / in dem Garten der Chriſtlichen Kirchen / ſtehen / gehen laſſe; Er doch hernach den warmen Sudwind / den Heiligen Geiſt / wieder wehen laſſe / der ſie / mit dem NeDERBEN p ro" vangeliihent oſts/ erquicke.

Feſt der Heiligen Drei⸗Einigkeit. St ein Knaͤblein / welches ein geſchriebenes Papier hat / darinnen ein

LLoͤchlein iſt / und dadurch / in die Sonne / ſihet. Womit angedeutet wird: daß ein Chriſt / in Erforſchung der himmeliſchen Geheimniſſen / und zur See⸗ ligkeit nothwendigen Glaubens⸗Lehren / ſolche / aus dem geſchriebenem Wort GOttes / lernen muͤſſe: ohne welches er die hohe Geheimniſſen nicht erkennen werde.

Erſter Fonntag / nach dem Feffder 5. Drei, Einigkeit.

St eine Hand / die ein Hertz / aus dem Himmel / reichet; und unten ein Knoͤblein / ſo ein Herg/gegendem Himmel/reichet. Womit angedeutet zwird: daß / weil uns GOtt / nicht allein da wir noch Seine Feinde wahren / Igeliebet; ſondern auch noch täglich Sein / von heiſſer Lieb / gegen uns entzunde⸗ es Hertz / vom Himmel / reichet / wir auch unſer Hertzen in Gegenlieb / ſollen brennen laſſen / und rechte Liebhaber Gottes ſeyn.

* Zweiter Sonntag / nach dem Feſt der . Drei⸗ Einigk. SONG Satan fist auf einem Geldkaſten / und hält/ an einer Ketten/um Dee den Leib / einen bei fich figenden traurigen Menſchen / unter deffen Fuͤſſen * die zwo Tafeln Moſis ligen. Es hat auch der Satan / in einer Klauen / den Schluͤſſel zum Geldkaſten; in der andern / ein mit einem Schloß verwahrtes $ er Womit angedeutet wird/wasfür ein ſchaͤdlich Ding esiim den Geitz 9. Denn da ſitzt der Teufelnicht allein auf eines Geighalfes Geldkaſten / ind hätt ſolchen verſchloſſen / daß er felber nichts mehr/als das bloſſe Anfehen/ on feinem Reichthum /hat; ſondern er verſchleuſt auch fein Hertz / gegen dem thleidenden Naͤchſten: daher denn ſolcher Sclav deß Teufels nierecht froͤ⸗ wird / und in Sünden alſo dahin lebt / daß er beede SE dep u | mit Füffen tritt.

Deitter Sonntag / nach dem Feſt der 6. Dre Ehhigk.

Ind / auf einem Berg / groſſe Baͤume / die der Wind uͤmwirfft/ und zer⸗ Dr icht. Unten / im Thal aber / bleiben Eleine Baͤumlein und Staͤudlein hen. "Womit angedeutet wird daß GOtt den Hoffartigen /denen gleich, mein groſſer Berg/im Hertzen / gewachſen / daß ſie / im Nidr igen/ nicht blei⸗ "ben £önnen/mwiderftrebe/ und ſie ſtuͤrtze: hingegen denen/die im Ban Thal

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emuth bleiben / Gnade gebe/und fiehervorziehe II

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Vierdter Sonntag /nach dem Feſt der 9. Drei⸗Einigk. | Il den Wolfen hängt eine Wag / in derer einen auffehnappenden Shi | fel/ ein Ereug ; in derer herunter /biß auf die Erde gehenden Schüuffel/

eine Krone ligt. Womit angedeutet wird: daß das Leiden der Ehriften/ # in diefer Weit / gegen der fehönen Krone / welche die Gerechten / dermal⸗ eins / von der Hand deß HET en / empfangen werden / eben zu achten fey/alsein® viel Centner; denn unfer Truͤbſal die zeitlich u und leicht / ſchaffet eine ewige Herrlichkeit.

Fünffter Sonntag / nach dem Feſt der H.Drei-Einige,

St ein gen Himmel ſehender betender Menſch / uͤm welchen die Engel ec

ne Wagenburg ſchlagen; wider den Teufel und fein Geſchmeiß. Wo⸗

mit angedeutet wir d: daß ein Ehrift/in teufelifchen Anfechtungen /in geoffer &

Betrangniß und Verfolgung/feinen Muth nicht ſincken Laffen ; fondern fein:

Gebeth / in kindlichem Vertrauen / zu Gott ſchicken ſoll: welcher das Schreien

pfalzang, der Gerechten nicht allein hoͤret; ſondern ſie auch / durch Seine heilige Engel/ * errettet.

Sechſter Sonntag /nach dem Feſt der H. Drei⸗Einigk. | Stein/ bei dem Grabe ligender/ Todtenfopff / daraus ein Baumleing waͤchſt / auf welches etliche andere Reißleingepfropffet find. Unten be⸗

geuftsein Engelein. Womit angedeutet wird :daß uns Menſchen / aus Chri⸗ fti Tod / neue himmelifche Kraft/hervor wachſe. Soll aber folhesgefchehen/ ag muͤſſen wir Ihm / als unſerm Haupt / durch wahren Glauben / einverleibet/ und gleichſam eingepfropffet werden. Dazu muß auch kom̃en die uͤbernatuͤrli· che himmeliſche Krafft / und das / von GOtt / verordnete Tauffwaſſer / wer] ches aͤuſſerlich unſern Leib begeuſt / und innerlich die Seele erquicket: daß wir⸗ 3 in Ehrifto/und Chriſtus / in ung / leben und wircken fan,

Siebender Sonntag / nach dem Feſt der Dre, Einigk.

Ind die zwo Tafeln Moſis / umgekehrt:auf welchen oben ein Todenkopff

ligt; ander Seitenaber/der Teufel ſitzet. Womit wird angedeutet:daß dle Verachtung der Göttlichen Geboth den Tod und den Teufel herbei locke: derer beeder ſtetes Gedaͤchtniß ung pielmehr/zu beobachtung der Söttfichen Geboth / follteantreiben,

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i Achter Sonntag / nach dem Feſt der 6. Drei⸗ERinigk. Bi Tliche Kindlein haltenein Teftament/mit zwei Siegeln : über welchem '% Teſtament / der Heilige Geiſt ſchwebet. Womit angedeutet wird:daßg Ri GOtt / durch Seinen Sohn, ein Teftament/ aufgerichtet/darinnen Er uns/& \ alsSeinenKindern/nebenft andern himliſchen Guͤtern / auch das ewigeLeben * ic.

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BEOBERIEHBSHIEHBEBHIEBENZEOBERIEHS

vermacht. An ſolchem Teftament bangen zwei Siegel: in derer einem ein&teß-g becfen/ftehet sdie heilige Tauff: in dem andern/ein Kelch das heilige Abend⸗ mahl bedeutend. Dadurch die gnadige Verheiſſung ber ervigen Seeligfeit it ver⸗ gerviffert sgsssmennsassenanesosannesesese}

Heilige Geiſt / welchen wir/durch das Wort und Sacramenta /empfangen/ MB inunfern-Bergen/ eine Befräfftigung der erlangten Kindſchafft Gottes.

2 Heundter Sonntag/nach dem Feſt der . Drei⸗Einigk.

=. Ziiche fallen auf dem Eiß/etlicheftolperns wenig aber gehen/uber einen Sichmahlen Steg/gerad fort/undzwar/an einem Stab, Womit ange Bi zeiget wird: daß / ob gleich ein Chriſt gewiß weiß daß er / mit GOtt / im Bund Iſtehe / er doch deßwegen nicht ſicher ſeyn / ſondern vielmehr gedencken ſoll; daß Fer / gleich als auf einem ſchluͤpfferigen Eiß/gehe / daeiner / ehe er ſich verſiehet / B fallen fan: Ja! daß mir über einen ſchmahlen Steg / nach dem ewigen Leben / wandlen muͤſſen: und dahero / ſo wir anderſt ſicher für den Fallſeyn wollen / den Stab deß Goͤttlichen Worts zur hand nehmen ſollen.

r Sehender Sonntag /nach dem Feſt der . Drei⸗Einigk. h2 In Knab ſchlaͤgt auf einer Orgel / welche unterfchiedliche Regifter hat. & Womit angedeutet wird: daß/gleich wiein einem Orgelwerck / eine Pfeif⸗ 5 fenicht allerlei Klang von fich gibt: ſondern / wo eine liebliche Harmoni wer, 3 den fol /mürffen unterfchiedlichelautende Dfeiffengerühret werden. Jawie B ein Drganift bald dieſe / bald jene Pfeiffen rühren/und klingend machen fan/ a und Feinenandern Tondie Orgel geben muß / als welchen er haben wil: alfo do regiere auch der Heilige Geiſt / auf unterſchiedliche Weiſe / ſeine Werckzeuge / die Menſchen: beiwelchen es nicht ſelbſten ſtehe; was fie fur Gaben haben wollen.

| Eilffter Sonntag / nach dem Felt der 4. Drei⸗Einigk.

SFSt ein ſtillſtehendes Schiff / auf dem Meer / ohne Wind/ mit zuſammen os arfallenen Segeln / und müffigen Boßknechten. Womit angedeutet be wird: daß / ſowenig ein Schiff feinen Lauff vollendenfan/wenn esnicht/von #8 den Winden/getrieben wird: fo wenig wir / ohne Gottes Segen und Gnade / ER etwas Gutes verrichten / und zu wege bringen koͤnnen.

Zwoͤlffter Sonntag / nach dem Feſt der . Drei⸗Einigk.

St ein Compaß / und oben die Sonne / ſo darein ſcheinet. Womit ange⸗ deutet wird: daß / gleich wie ein Compaß / wenn die Sonne nicht ſcheinet / a feinem die Stunde zeigen fan; alſo auch fein Menſch / ohne Gottes Gnad/ B Aus eigenen Kräfften/tüchtig ſey / etwas zu thun / dadurch ein anderer/zum 8 Suten/fönneunterrichtefiwerden. Ebener maffen fan auch/in einem Gar: ten / ohne Sonnenſchein / nichts von Blumen / oder von Fruͤchten / wachſen.

Dreizehender ðonntag / nach dem Feſt der . Drei⸗Einigk.

$ Ott iſt oben / in einem flammendem / donnerndem und bligendem Him̃el: % Dnahedabeiiftder HErr Chriftus/mit threnendem Angeſicht / aufgeho⸗ Pbenen Haͤnden / und kniend. Hinter Ihm iſt eine Menge alter undjunger Leute / von Manns: und Weibsperſonen: unten iſt der Satan in der gluͤen⸗ enden Hoͤll. Womit angedeutet wird: daß Chriſtus JEſus der einige Mittler

er

B gmmifirt wird. Damit aber memand davanzwaiflenmöge/fomirderbe

3. JOH und RT: ro *

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und Fur ſprecher fey: welcher ung Fündliche Menfehen / mit dem erzurne ten GOtt / wieder verföhnet/und aus dem Zorn⸗Feuer / der ewigen Verdam⸗ niß erbethen und erloͤſet habe.

Vierzehender Sonntag/nach dem Feſt der H. Drei⸗Einigk. a: Heilige Geift fleugr / über einem engen Weg/poran: dem folgen etli⸗

che Knaͤblein / hinter und um welche abfeheuliche böfe Geiſter Schlingen merffenwollen. Womit angedeutet wird: daß / ſo ein Ehrift dem Heiligen? Geiſt / der ihn/durch das Wort/unterrichtet/ und leitet / nicht widerſtrebet; J ſondern Seinem Antrieb Folgeleiftet / er auf den ſchmahlen Weg / nach dem ewigen Leben / unverhindert wandeln / und deß Fleiſches Geſchaͤffte toͤdten EI gro. 3113 werde: ob gleich der Teufel allerhand Fallſtricke in den Weg legte / und ſich J

* aͤuſſerſt bemühete/ihn zu Fall zu bringen.

* Funffʒehender Fonntag / nach dem Feſt derch. Drei⸗Einigk.

* I St einer / dem ein Sack entfallen wollen / welchem der andere tragen

Re X hilfft. Womit angedeutet wird: daß immer ein Menfch dem andern zu F Huͤlffe kommen / und deß Naͤchſten Noth / für ſeine eigene Noth / halten fol:

und wenn wir Menſchen ſehen / wie unfer Nächfter einen Fehltritt gethan/ / Pfel. zz/ 4 und in Sünde gerathen / die ihm / als eine ſchwere Laſt / zu ſchwer werden wil & wir ſolche / durch unzeitiges Urtheil / nicht ſollen ſchwerer machen 5 fondern | ihm vielmehr fine Gebrechen zu gut halten / und ihm wieder zu recht helffen.

Fechszehender Sonntag/nach dem Feſt der . Drei⸗Einigk. 9 In: ein groſſes Hertz / mit einer Thuͤr; in welches der Glaub / (der durch die Jungfrau / ſo in der rechten Hand ein brennendes Hertz / und inder J lincken ein Creutz / und einen Kelch hat / iſt vorgebildet/) den HErrn JEfum führet. Womit angedeutet wird: daß / ſo wir wollen / daß der HERRX JE⸗ ſus / nach Seiner Gnaden⸗Gegenwart / in unſere Hergen/fommen/unddarin 75 nen wohnen ſoll / wir durch den wahren ſeeligmachenden Glauben / Ihm die x Ei er gleichſam aufthun muͤſſen. Denn Seine Augen fehen nach den Glau⸗ &

Siebenzehender Sonntaginachdem Feſt der 5. Drei-Einigf. = Stein Engelein / welches einen Krang hält der von Hergen/die mit Del SE zweigen / als Zeichen deß Friedens find/ zufammen gebunden. Womif x

angedeutet wird: daß der wahren Chriften ihre Hertzen / durch friedfame Ei⸗ nigfeit/ gegeneinander follen verbunden ſeyn. & Achtzehender Sonntaginach dem Feſt der . Drei ERinigk. AR Engelein bringt einemfnienden und bethenden Knaͤblein / das inder . lincken Hand einbrennendes Hertz / und die rechte Hand auf die Bruſt & geleget hat / ein Cornucopiæ oder Horn voll allerlei Früchte und Gaben. % Womit angedeutet wird: daßderjenige/fo mit den Augen deß Glaubens Sei’ J nen ek ot oretotokot210Fctorare, ER Soja ara

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B nen HErrn JEſum anfchauet /denfelben erfennet/ und herglich lieber / und h # anrüfft/ob er ‚gleich fonft nichts / auf dieſer Welt / haͤtte / dennoch der Reichſte u ſchaͤtzen waͤre. Denn hat er den HErm JEſum : fo hat er das hoͤchſte Sut mit welchem uns GOTT alles ſchencket.

Neunzʒehender Sonntag/nac) dem Feſt der c. Drei⸗Einigk.

S Ind etliche Hummeln/die/beiuntergehender Sonnen /fih in ihre Ne ihn Meß Tages uͤberfallen / keine Nacht⸗herberg geben; ſondern / gleich wie / bei MNidergang der Soñen / die Hummeln ausgeſumſet / alſo auch er / ehe die Sons Eneuntergehet/follausgezörnerhaben:fo anderft die Sonne der Gerechtigkeit / Chriftus JEſus / nicht von ihm weichen ſoll.

Swantzigſter Sonntag/nach dem Feſt der 5. Drei⸗Einigk. (ES Ind etliche Blinden / die mit ihren Stecken tappen und forſchen; ob et⸗

NS was im Weg liege?daruber fie fallen mögten. Von ferne fiehet mandie Hölle. Womit angedeutet wird: daß / gleich wie ein blinder forgfältig iſt / und fleiffig Achtung gibt/daß er nicht falle; alſo auch wir firfichtiglich wand: ten follen : zumaln / weiln unfer Weg / nach dem Himmel / ſehr gefährlich ift/ und wenig ſind / die ſolchen finden.

Ein⸗ und⸗zwantzigſter Sonntag / nach dem Feſt der Heiligen Drei⸗Einigkeit. EX Ind etliche Teufel/mit brennenden Pfeilen/oben in der finſtern Luft. ROY Unten aber ftehet ein Knab / der in der lincken Hand ein Buch hat/ und g mit der rechten einen Schitd/über fich/wirfft/mwider die Teufel. Auf dem Schild ftehendiefe Wort : Deß Weibes Samen. Womit angedeutet ird: wie ein Chriſt feinen ſo mächtigen Feinden / den Teufeln/mit welchen er aglich zu Feld liegen muß / uͤberwinden / und den Siegerhalten koͤnne. Nem⸗ ch: wenn er ſich / von der heiligen Schrifft / nicht laſſt abwendig machen; und en beſten Schild / den gebenedeiten Weibes⸗Samen / zu Huͤlffe nit, Denn

ns geliebet: nemlich / durch den HErrn Chriſtum.

Zwei⸗ nd/ zwantig ſter Sonntag / nach dem Feſt der Aelligen Drei⸗Einigkeit.

In Medicus ſtehet in einer Apothecken / und ſiehet / mit reiffem Nach⸗

dencken / die Buͤchſen und Glaͤſer nach einander an : Er hat in der lin⸗

en Hand ein Harnglaß / und mit der rechten macht er geſtus. Womit ange

nd nachſinnet / was zu Widerbringung unſer Geſundheit dienen moͤge; alſo man noch viel mehr darnach trachten poll; mas unfer Seelendienlich/und wie iefelbe/oon der Suͤnden⸗Kranckheit möge curiret werdensdaß fienicht deß ewigen Todes ſterbe.

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KM fter begeben. Womit angedeutet wird: daßein Chriſt dem Zorn /der|

n all unfern Anfechtungen/äberwinden wir weit/ durch den / Der gm.gız.

eutet wird daß / gleich wie ein Medicus inder Apothecken fleiſſig nachfiehet/|

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Drei⸗und⸗zwantzigſter Sonntaginach Dem Feſt der Heiligen Drei⸗Einigkeit. -

Er fiender Menſch / mit einem herfuͤrragendem überaus dickẽ Bauch / auf welchem eine Rauchpfanne ſtehet. Er hat zu ſeiner Rechten eine Schuͤſſel voll Geld / und dabei noch ein Saͤcklein voll Ducaten: in der lincken J Hand hat er ein Trinckglaß / und ſtehet eine Paſteten dabei. Unter ſeinem Stul aber/fiehet man den offenen Hoͤllenſchlund. Womit abgebildet wer⸗ den die Bauchdiener / welche ihren Bauch gleichſam vor einen Gott / dem man allerley Opffer bringt/ halten; demſelbigen fleiſſig dienen / und ſich mit dem Welt⸗Hauffen / in allerhand Wolluſt und Sünden herum weltzen; hingegen # den wahren GOtt verachten: weßwegen denn ihre Ehre zu ſchanden / undihr Enddas Verderben werden muß.

Vier⸗ und⸗ zwantzigſter Fonntag / nach dem Feſt der Heiligen Drei⸗Einigkeit.

St eine Hand aus den Wolcken / mit einer Fahnen / darinnen eine Taube J ſtehet / mit einem Oelblat in dem Schnabel / und unten zerbrochene Kriegsruftungen/bei einem fläglichem Teufel liegen. Womit angedeutet di wird:daß nicht allein der hölliche Goliath / der Teufel / famt feiner Macht & und Gewalt / gantz erleget; fondern auch /daß unfer Siegs Fuͤrſt / Chriftus; JEſus / durch ſolchen Seinen Sieg / uns den Frieden mir GOtt / erworben: J daß / die wir vorhin / im Reich deß Satans / gefangen gehalten worden / nun zu freien Himmels⸗Buͤrgern / auf⸗ und angenohmen ſeyn.

Fuͤnff⸗ und⸗ zwantzigſter Fonntag / nach dem Feſt der Heiligen Drei⸗Einigkeit.

Stein Gottes Acker/ mit vielen Graͤbern / von denen die Grabſteine hin⸗ weg gethan. Auf ſolchem ligen allerlei Hirnſchalen und Todenbein ıc. Derer etliche ſich ein wenig wieder zuſammen fügen / daß manda einenKopff& und Coͤrper biß an die mitte / und ſo fortan / ſiehet: allenhalben wachſen Kaͤi⸗g ſers⸗Cronen / und andere Fruhlings⸗Blumen / herum. Vom Himmel gehetẽ ein Glantz / und man ſiehet / von ferne / eine herfurgehende Poſaune. Womit angedeutet wird: daß / gleich wie eine Blume / wenn der Winter herbeikommt/⸗ ergehet / im Fruͤling aber wieder herfuͤr waͤchſt; alſo auch die Menſchen / wel⸗ 4 che gleich einer Blumen abfallen / nicht verſcharret bleiben; ſondernam Frick deß lieben Juͤngſten Tags / herrlich wieder herfür brechen / und auferſte⸗J en werden. |

Fechs⸗ und⸗ zwantzigſter Sonntag / nach dem Feſt

| Heiliger Drei: Einigkeit, e Stein runder Tifch : auf welchem/an einem Drt / Schwerdf/ Ketten

und Bande/unddabei ein Welt: Kind und ein Teufels an dem andern dk

Ort auch Ketten/Ruthen und Bande/und dabei ein betruͤbtes Knäblein fies het / dem ein Engelein eine Erone fürhält. Womit wird angedeutet :daßdiejer&

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R lose R s miamweiche allhier Angft und Berfolgung/ mit Gedult/erlitten/dermat: s ins die en Eron empfangen ; hingegen ihre Derfolger/ die ihnen

M J Sonntag / nach dem F eſt der Heiligen Drei⸗Einigkeit.

OX Ind Knaben : unter welchen einer (hinter dem der Teufel/ mit einem > D —— Bogen / nach dem Himmel ziehlet / als wenn er GOTT den

Siffen ein Kelch ligt /mit einem Hammer die Sefey/Tafein Mofiszer ſchlaͤgt: Bein ander die Bibel / mit Füffen/ tritt ein ander / auf einer Schalmeien / pfeift zein ander jauchtzet 2c, Oben herim fliegen Raben/die aneinander cras eras fchreien. Womit das ruchlofe Leben der [handlichen Weltkinder / in die⸗ sfen legten Zeiten/daman die Buſſe immer /von einem Tag zum andern/ auf: Khiebet/und in verdammlicher Unbußfer tigkeit verharret / wird angezeiget.

Am Feſt def heiligen Apoſtels Andreæ.

St ein Knab / dem ein Engelein / aus dem Himmel/eine Crone aufſetzet: Ader Knab aber / deutet / mit der rechten Hand / auf das Hertz; und mit der R linken Hand / auf den Mund. Womit angedeutet wird:daßalleinder war⸗ Waftige Hergens-glaub/der ſich nicht ſcheuet/ mit dem Mund/heraus zu bre⸗ chen / das Mittel ſey / die Gerechtigkeit / und die Crone deß Lebens zuerlangen.

J Am Feſt deß heiligen Biſchoffs Nicolai. Stein Levitiſcher Prieſter / ſtehend auf einem vierckigen Stein/und mit der lincken Hand ein offenes geſchriebenes Buch haltend; die rechte legt * ſein Hertz / mit ſeinen Augen ſiehet er gen Himmel / von dannen heilige

jenyeirie Kohle; damit er deß Prieſters Zungen wil anruͤhren. Womit ange jeutet wird: daß ein Kirchendiener/ in feinem Amt / beſtaͤndig / von Hergen 56G Hr ergeben ſeyn / GOttes / als feines Oberherrn / Bevelch fleiffig beobach⸗ Iten / und nichts vortragen ſoll / denn was ihm bevohlen sund wozu ihm gleich⸗ ſam der Seraphim einer / eben wie dem Frerbeen Ba [or Zungen felbft| ageren einiger bat. |

in: Am Feſt Mariz Einpfängniß.

E Ine ſchoͤne Jungfrau / mit einem Schleier auf dem Haupt / und mit nie⸗ SDivergefchlagenen Augen / hat ein Band mitten um den Leib / ſitzt und

etliche Taͤublein / bei einem Bach / und heben die Augen über ſich gen Simmel, Womit angedeutet / wird: daß der HERRJEſus eine ſtets wehrende Jung: Ffrau / zu Seiner Mutter / auserkohren / und für ihr / als ein ſtarckes Einhorn / lein und nidrig werden wollen: und daß die Liebhaber deß HErrn JEſu reine und toopt biß weilen ———— gen Himmel wenden muſß 22, Ü Am

Straͤhlen / auf ſein Haupt / fallen. Einfliegender Cherub/ hat/ineiner Zan.ler. sıe.

ſtreicht / mit beeden Haͤnden / ein fur ihr liegendes Einhorn: nahe dabei ſtehen

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Am Feſt def heiligen Apoſtels Thomæ. * 5 ein aufgemachtes Buch/auf deffen erftem Blat /ein Erucifir ligt;z und / auf dem andern / die zwo Tafel Moſis geſchrieben find. Anftatt der zwo Clauſuren / ſind zwei Bander / an welchen zweiSiegel-Büchfen bangen. Die⸗ ſes Buch wird von einer Hand / aus dem Himmel / gehalten. Womit ange⸗ deutet wird: daß / bei troͤſtlicher Betrachtung deß Creutzes Chriſti / man dabei | der zwo Tafeln deß Geſetzes / welches / mit dem Sacrament der Befchnei | und de Oſterlamms / befräftiget worden / nicht vergeffen müffe: denn der | Glaube / an dengecreusigten HErrn JEſum / erfordert nothwendig ein / nach den zehen Geboten / angeſtelltes heiliges Leben: wie uns GOtt / in Seinen Geboten/hatzeigentaffen. | Am Feſt deß beiligen Maͤrtyrers Stephani. 3 Tephanus ligt todt: um ihn ſchweben Engelein / die man nur im dunck⸗ len Schatten ſiehet. Oben ſtehet der Himmel offen; dag man etlicher affen dashimmelifche Ferufalemerblicen fan. Unten liegen Steine; auf welchen allen fchöne Krönleinwachfen. Womit angedeutet wird : daß alle freue Lehrer und Bekenner Ehriffi/die GOtt / mit ihrem Tod/preifen/fürihed ren Hohn/ empfangen werden die unvermelcliche Ehren: Cron / die ihnen / der & freue Zeug / JEſus Ehriftus/verfprochen hat.

Am Feſt deß . Apoſtels und Evangeliſten Johannis. J 5 Knab / in der rechten Hand eine Schreibfeder/und in der lincken / ein

offenes Buch haltend / kniet / für der Weißheit / als einer ſchoͤnen Jung⸗ frauen / auf dero Kleid allerlei Blumen geſtickt ſind / die eine Krone auf dem Haupt hat / und dem Knaben auch eine Krone aufſetzet. Dabei ſtehen zween Pyramides, und auf dem erſten / im Tunckeln / das Wort: Laborz auf dem andern: Honor. Womit angedeutet wird: daß der jenige / ſo der rechten Weißheit/mit ungeſparter Arbeit / nachgehet / ihre Lehre / in ſein Hertz / als in . ein Buch / fehreibet sfleiffig/ in GOttes Wort / lieſet / und das nothwendigſte dk aufzeichnet; nicht allein zeitliche Ehre und unſterblichen Ruhm; ſondernauch / in jenem Leben / die himmliſche Ehren⸗Cron erlangen werde.

Am Feſt der Unſchuldigen Kindlein

As Lamm Gottes gehet vorn an / auf den Himmels berg: demſelbenfol J

gen Jungfroͤulein nach / in weiſſen Kleidern / welche alle miteinander Ereugleintragen. Womit angedeutet wird: daß / wer da wil dermaleins / von & dem Lamm Gottes / JEſu Chriſto / zu dem Himmel / gefuhret werden / dem⸗ ſelben auch hier / in Junfraͤulicher Reinigkeit / nachfolgen / und von aller geift: a lichen Hurerei und Ehebruch / das iſt / Abgoͤtter ei und andern Suůͤnden / un⸗ 3 befleckt ſeyn / und ſein Creutz fragen muͤſſe. 5: m Feſt der Weiſen. u. * 9

iſt gantz aber von ferne fommt ein heller Schein. re} I Womit angedeutet wird: daß / ob gleich der HErr die Glaubigen bißwei⸗

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R in/mit einer ſchwartzen Wolcke deß Treuges/überziche / daß fie gleichfam im > > Sinftern figen müſſen / Er ihnen doch das liebliche Snadendicht wiederum —— Rauſgehen / und die Sonne der Gerechtigkeit ſcheinen laſſe.

BD Am Feſt Pauli Bekehrung.

gr alter grimmiger Loͤw eilet einem dapffern Ritter nach / der ihm/

aus feiner Höle/einen jungen Löwen genommen hat. Womit angedeu⸗ tet wird: daß / gleich wie ein Loͤw ihm feine Jungen nicht rauben laͤſt / ſondern demjenigen grimmig nachſetzet / der fie ihm wegnihmt; alſo auch der ſtarcke Loͤwvom Stamm Juda / der HERR JEſus Chriſtus / Seine glaubige Chri⸗ ſten / die Er Seine Kinder nennet / wider den Teufel undfeinen Anhang ſchůitze / Johnz/32. und ihre Noth / fuͤr ſeine eigene Noth / achte.

| Am Feſt der Reinigung Mariæ / oder Lichtmeß. TR Goldſchmied ſchmeltzet Sitber/und reiniget im Feuer Goldr einan | der bilder dabei / aus dem gereinigten Gold/einHerg. Womit angeden- tet wird :daßder HEN JEſus Chriſtus / das Gold deß Glaubens / von allem menfchlichem Zufag/abfondere/ reine Hergen mache/und Seiner Glaubigen Beſtaͤndigkeit / durch die Hige der Truͤbſaln / probiere und prüfe,

Am Feſt deß heiligen Apoſtels Matthiæ.

In Knablein ſtehet bei einem Tiſch / und greifft in eine zugemachte Buͤch⸗ ſen / darinnen Loß/zettelein liegen. Uber derſelben Buͤchſen / ſchwebt ein Fhimmliſcher Schein / und das Knaͤblein hebt ein dettelein heraus / auf welche 4 das Wort Matthias / ſtehet. Womit angedeutet wird: daßein Chrift/ in 8 etlichen ungewiſſen Sachen / welche Gottes Ehreund de Nächften Wohlfart Bbetreffen/dasRoß/alseine Erforſchung de Görtlichen Willens / wohlge, Fbrauchen koͤnne.

——

Am Feſt der Verkuͤndigung Mariæ. Er Thau faͤllt / vom Himmel / auf die Erde / und waͤchſt das Manna Sdaraus. Womit angedeutet wird: daß gleich wie das Manna / nicht Bdurchausgeftreneten Saamen / aus der Erden / ſondern / von dem Thau / der Boom Himmel gefallen / herkommenʒ alſo auch Maria C hriftum/ohne Maͤnn⸗ Blihen Saamen / nur allein / durch Uberſchattung deß Heiligen Geiſtes / em⸗ Bfangen babe. $ Am Oſtermontag. ar Gericht der Areopagiten 5; welches zu Athen bei der Nacht gehal⸗ ten worden: da den Beifigern die Mugen verbunden gemwefen. Der Rich g fer /der feinen Protocolliften hat / welcher alles aufzeichnet/figt aufeines Str: für ihm ſtehen zween Clienten. Womit angedeutet wird:daßein Richter/mit den Augen deß Gemuͤths / auf die nothwendigen Umſtaͤnde der Sachen / ſehen; hingegen aber die leiblichen Augen / die nur auf das aͤuſſerli⸗ ° 5 hefehen/ verfchloffen halten müfe: TUR

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Am Oſterdienſtag. | J

In Beſchneidungs⸗Meſſer ligt auf einem Schuͤſſelein voll Saumdi /du

bei etliche Laplein / das beſchnittene Kind damit zuverbinden; und / auf ei nemrunden Tiſch ein zuſammen gerolltes Teftament/mit zwei Sigeln. Auf? einem andern dabeiftehenden Tifdy/ligt ein offenes: beſchriebenes Buch / mit zwei Sigeln: beifolchem Buch find allenthalben Engel mit Trompeten. Wo⸗ mif angedeutet wird der Linterfcheid deß Sefeges/ und deß Evangelii. Das! Geſetz / welches zimlich dunckel und verdeckt / und mit dem heiligen Sacra⸗ ment der Beſchneidung / und deß Oſterlams / als mit zweien Siegeln / befräfz 3 figet worden / druͤcket unfere Hergen zufammen/und ängftiget fie das Evan! geliumaber/welcheszimlich Flar und deutlich /und mitdem heiligen Sacra⸗ ment der Zauff/und deg Abendmahls/alsauch mit zweien Sigeln/iftbeftetigt worden / erweitert gleichſam unſere Her gen/und gibf denfelben frifche Su Troſt und Freude, |

Am Feſt der heiligen Apoſtel Philippi und —— J et ein Bau /auf deffen Grundftein der Name JESUS flehet: : denn der einige Grundſtein der Ehriftlichen Kirchen iſt der HErr JE⸗

ſus: und wer aufdiefen nicht ft gegruͤndet / der ift auffer der Kirchen. Neben i herum ligen zwoͤlff Steine /auf welchen die Nahmen‘ der zwoͤlff Apoſteln ſte⸗ hen: anzuzeigen; daß dieſe alle fi) auf JEſum gründen; und/neben Ihm/ den Kirchenbau befördern helffen: und wer die reine Glaubens⸗Lehr/ von dem HErm Ehrifto/faffen und lernen woit/felber ihre Schrifften

Am Feſt der Himmelfarth Chriſti. 4 SAs Jſukindlein ſtehet bei einem Knaͤblein / an einemlangen Tiſch; auf B ein offenes beſchriebenes / und ein groſſes zugemachtes Buch / li⸗ gen, Das JEſukindlein halt Seine Hand / auf das zugemachte / und weiſet das Knäblein/ mit der andern Hand / auf das offene beſchriebene Buch. Durch das offene Buch wird die heilige Schrift verſtanden / als: in welcher uns GOtt / ſo viel uns / von Seinem Wefen und Willen / zu wiffenvonnöthen/ hat offenbaren laſſen. Dariñen ſollen wir forſchen; hingegen aber nach dem/ was nicht darinnen ftehet/follen wir uns: nicht geluͤſten laſſen. Unten / am Tiſch / ſitzt ein Knaͤblein / und machet allerleiZahlen. Es kommt aber ein End gelein vom Himmel/und leſcht die Zahlen / mit dem Schwam / aus. Womit angedeutet wird: daß wir Menſchen zwar offt / mit unſer bloͤden Vernunfft/ | Gott nach rechnen / und Seine Zeitund Stunde ausforfchen wollen a damit aber nichts ausrichten sfondern nur vergeblich arbeiten, 1

Am andern Pfingſttag.

Er Her JEſus ſtehet in der Mitten / mit einem Creutz von ER 1 S und im Ihn her —— und mit ——— J

BERIEHEIECR IC TIEEHITE TIEF CIH NIE HIT IE TER IEIENIETE

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FIEBERSE TER IEHBERZEHZE N ZEHZEHEE

2 ER un. 2.5 MR ARE A 5 pheten/in Altem / als die Apoflel/im Neuen Teftament/von dem HErrn TE: # [u/als dem einigen Friedenmacher zwifchen GOtt und den Menfehin/ge - a zenget/und allearıne Sünder zu Ihm gewieſen haben,

Am dritten Pfingſttag.

St die Morgenroͤthe / welche / von fern / aufgehet: ein ſanfter Regen fällt

-aufeindurres Land. Womit angedeutet wird: daß / gleich wie der Re⸗

en vom Himmel faͤllt / und nicht wieder dahin kommt / ſondern befeuchtet die de / und macht ſie fruchtbar/ alſo auch das Wort Gottes / nicht Teer wieder

1 GoOtt komme; ſondern die harten Hertzen erweiche; daß fie gute Früchtel

6 Glaubens bringen.

Am Feſt Johannis deß Taͤuffers. ET Steine Wuͤſten; in welcher / an einem Theil / die Wort: Bereitet den Vweg / durch ein Echo/einen Wiederhall geben· den Weg. In der Mit⸗ ‚ten ſtehet ein Kirchlein / oben mit einem Creutz. Hinter ſolchem / gibts wieder⸗ umeinEcho/über einen Hügel: Macher ebene Bahn: ebene Bahn. O⸗ ben her ftehen hohe nidergebeugte Baume: dabei Liegen zur Nechten/ in dem ebufch / etliche Schafflein : und von ferne fiehet man/ in den Wolcken/ en HERAN Ehriftum/ im Geleit trompetender Engel/ fommen. Wo— it angedeutet wird :daß/fo wir wollen daß der HERN JEſus / in dem empelunferer Hergen/feine Snadenzufunfft/ halten foll/wir ung der De: uth befleiffigen/dem HERAN JEſu / durch ernftliche Buſſe / den Wegbe⸗ Bun Selbigen/durch wahren Glauben / in unfere Hergen einnehmen en.

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% Am Feſt Petri und Pauli.

2” ne dicke und Lange Ketten / haͤngt an einem Stock: unten ftehet ein ; SShrennendesRauchpaß/pondeffen Hig/die Ketten zerſchmiltzt. Womit ngedeufet wird : daß ein vor Andacht brennendes Gebet / gleichfam ein brennendes Rauchvaß ſey / von deffen Hige auch die allerdickfte und aller: arckfte Ketten der Kerckermeiſter zerfchmelgen müffen.

Am Feſt Mariæ Heimſuchung. N In Knaͤblein ſitzet traurig / und legt den Kopffin die Hand: hinter ei Dner Wand / ſiehet das JEſukindlein / durchs Fenſter / auf ſolch betrübtes näblein Womit angedeutet wird: daß / wenn es in unſerm Elend und Be⸗ übniß/ auch offt das Anſehen hat / als wenn GOTT nicht allein noch fer⸗ y / ſondern auch unſer vergeſſen und ung verlaſſen habe; Er mit Seiner ff und Gnaden⸗ gegenwart als denn gar nahe ſey: denn je groͤſſer Noth / her GOTT.

Am Feſt deß heiligen Apoſtels Jacobi. St ein Hertz / mit Cherubim umgeben / auf welchem oben int Jeho- vah,ftehet. In dem Hergenfigt ein Knaͤblein / mit aufgehobenen Au- en/

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gen/und gefaltenen Händen. Womit angedeutet wird die groffe Liebe deß al: 3 lerheiligſten Sottes/ die Er gegen Seine demüthige/und andachtige Glaube % ge trägt : in dem fie Ihm gleichfam im Hergen ſitzen; daraus fiefeine Macht noch Gewalt /fo groß fie auch feyn mag/reiffen £önne. H Am Feſt def heiligen Apoftels Bartholomæi. Een St ein/mit föfttichen Sachen gefülletes / und im Feuer zerſprungenes Diſtillirglaß / aus welchem hochtheures gebranntes Waſſer fleuſſt. Wo⸗ mif angedeutet wird : daß / gleich wie esbald geſchehen Ean/daßeinföftliches Diftillierglaß/in dem Feuer /zerfpringet/unddiedarinnen theure Arsnei als; dann verlohrenift salo es auch gefahrlich ftehe / uͤm unſern Ehriften-Schag/ den wir in uns / als in irrdiſchen Gevaͤſſen / bei uns tragen. Denn wie bald koͤnnen wir doch indie hoͤchſte Seelengefahr gerathen? Wenn wir uns / durch die Gnade Gottes / nicht emſich fuͤrſehen. Wie bald koͤnnen wir / durch das Feuer der Truͤbſalen / hinfaͤllig werden? Am Feſt deß heiligen Apoſtels Matthæi. Er Auffahrende HERRIJEſus hat/ in der rechten Hand/ein Cornu⸗ copiæ, oder ein Horn / aus welchem allerlei ſchoͤne Fruͤchte / auf die unten auflefendeDrenfchen/fallen. Womit angedeutet werden die groſſen und uͤber⸗ fluͤſſigen Gaben / die uns der HERR Chriſtus / bei Seiner Himmelfahrt/ gleichſam aus einem Vorraths⸗Horn / herabgeſchuͤttet und verehret hat." Wie denn / in unſer Epiftel/ftehet: Er iſt aufgefahren in die Hoͤhe; und⸗ hat den Menſchen Gaben gegeben. Am Feſt deß heiligen Ertz⸗Engels Michaelis, St eine groſſe Schlang / mit einem dabeiliegendem abgehauenem Kopff / ſamt etlichen kleinen Schlaͤnglein / auch mit abgehauenen Koͤpffen; und: der dreiföpffige Cerberus, oder Hoͤllenhund / an eine Kette gebunden. Vong fern ſtehen etliche traurige Leute. Womit angedeutet wird: daß / weil nun⸗ mehr der Siegsheld/Chriftus JEſus / der alten Schlangen / mit allem ihrem Geſchmeiß / den Kopff zerknirſcht / und gleichſam abgehauen / die Macht ge⸗ nommen / und den alten Hoͤllenhund / mit Ketten gebunden / er nichts beſon⸗ ders mehr ausrichten koͤnne. Deſſen wir ung billich / in allen Trübfalen/Q tröften / und/in unferm unuͤberwindlichem Sigs-Fürften/ JEſu Chriſto/ al⸗J lezeit frölich ſeyn / auch GOTT /der uns / durch Ehriftum/ den Sieg gegeben J— hat / dancken ſollen. 5 Am Feftder beeden Apofteln Simonisund Jude. 2 Er Feuer in einem Probier⸗ofen; in welchem Gold/in Capellen / oder IT fleinen Häfelein/geleutert wird ! das Feuer bläfer JEſulein / miteinem Blaßbalg / auf. Womit angedeutet wird:daß unfer Glaub / in dem Creutz⸗ feuer / welches uns der Her Fefus Selber zuſchicket / nicht gedämpffet wer⸗ des ſondern je langer je mehr zunehme: und alſo viel koͤſtlicher / als das ver⸗ haͤnguche Gold / muͤſſe erfunden werden. Een E.

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ER” Een dem Hrften XS : deß Advents. ; Sol wird befchrieben von dem heilinen |

Apofiel Paulo / an die Roͤmer im 3. Eap. vom 1 1. biß an den 14, Vers.

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| Fuͤndenmenſch! nihm doch in acht 5 Wie die Schläng ſich reiner macht.

gern Dabei dem Sünden: leben / Durch die Buß / den Abſchied geben.

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Hertz / und einen verfinfterten Verſtand haben / und ſich die boͤſen Geifter/ die in der Finſternis dieſer Welt heriſchen / führen und regieren laſſen. Laſ⸗ = fetuns anlegendie Waffen dep Lichts / und uns ſchoͤner loͤblicher Tugen- denbefleiſſigen; welche von GOtt / dem Vatter deß Liehts/herfommen; fir Jac. 1 nr. den Menſchen einenklaren Scheineinesguten Exempels geben; und von Gott / Matt./ i6. eimmal mit himmeliſcher Klarheit ſollen begnadet werden. Diefelbigefollen

ſich ein ver nuͤnfftiger Menſch ſchaͤmet / etwas unehrbares zubegehen: Wer

er Arges thut / der haſſet das Licht : auf Daß feine Wercke nicht ge; ſtrafft werden. Laſſet uns nicht leben in Freſſen und Sauffen; noch in Geilheit und Unzucht / fo gemeiniglich in finſtern Kammern getrie⸗ ben wird; noch in Hader und Neid: welche meiſtentheils aus Hoffart und Ehrgeitz entſpringen. Sondern / ziehet / nach abgelegtem Suͤnden⸗ Kittel / als ein Kleid deß Heils / und als einen Rock der Gerechtigkeit /\cra,sino. anden HẽeRXV IEſum Chriſtum : Welches ihr/mit einem durch dielsarsıe: Liebe thaͤtigen Glauben / werdet thun können: und warthet dabei deß hin; fälligen Leibes mit Effenund Trincken: jedoch alſo / daß ihr dabei/durch U⸗ berfluß/ nicht geil werdet / noch den böfen Lüften deß Steifchesnachhänger/ ‚und felbige vollbringet.

Nutz und Gebrauch. Hieraus nehmen wir erſtlich / eine

Vermahnung : Daßwir wohl bedencken ſollen; in was fuͤr einer Zeit / wir leben? Solches iſt / Gott lob / nicht die Zeit / da unſere Vorfahren / vor tau⸗ ſend und mehr Jahren / in dem duͤſtern / verdamlichen / abſcheulichẽ Heidenthum | teleber Haben: von welche man wohl ſagenkan / was der Apoſtel Paulus zu den pheſern ſagte: Zu der ſelbigen Zeit waret ihr ohn Chriſto / frembd / Epheſa/u.d un auſſet der Burgerſchafft Iſrael / und frembd von den Teſtamen⸗ tender Derheiffung daher ihr keineHhoffnung hattet / und wahret

ohneGott in der Welt. Ach der elenden underbaͤrmlichen Zeit Sondern Eſſt die Zeit/da wir in Chriſto J Eſu ſindrund nun / durch Sein Blut / Ersef- 31: ck nahe worden. Evsiſt die Zeit / da wir nicht allein aus dem Heidenthum er⸗ rettet; ſondern da auch die / in die Chriſtliche Religion eingeſchlichene / Irrthir ner und Mißbraͤuche deutlich gezeiget / und abgeſchaffet worden. Esiſt die uns GOtt noch fort und fort Sein Wort mit groſſen Scharen Prat.ssiö Rn Evangeliſten gibt / und e8/ an reinen und eiverigen Lehrern nicht erman⸗

geln laͤſſ. Wer dieſes / gegen denlieben / gutthaͤtigen und barmhertzigen Gott / = ‚nit demuthigſtem Danck / nicht erfennen soill der ift nicht werth / daß er ein | ‚Chrift follgenetinet werden. Laſſt uns auch wohl bedenden; inwas fuͤr ei⸗ ‚ner Stunde / wir leben? Oes iſt die letzte Stunde! Ja! was ſag ich von ‚der legten. Stunde 2. Denn fo der Evangeliſt und Apoſtel Johannes/ihon R

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N —— Dr daß Du uns aus dem důſtern Heidenth um und Dicken | f ** Irꝛthuͤmer errettet / nn figenLichtder Warheit bracht Haft. Dich! Vatter / machen er und wacker / daß wir

hen Laſter / ewiglich vermeiden. I apne und Waffen deß Lichtsiund mit der Rüftung deß Heiligen Seifteg daß Dir /mit dem Satan /und allem feinem ringen / und | ——— Amen! in JEſu

Gaſanglem. ip Im Ton: Es iſt das Heil uns kommen her /2c.

&) Je Suͤndẽ⸗ Nacht if nun vorbey / Wer nad) dem ‚Hinete Soiner tracht/ SD DerZagiftangebeochen s- |. undhoft bey GOtt zufeben: Das Heil/ in Chriſto / iſt aufs neu Nimt billich dieſe Weiß in acht / Uns wiederum verſprochen; Iſt willigzubegeben | | d um laſſt ung / durch deß Geiſtes Den Schlangen-balg / dae Sindem

Staͤrck ck/ K leid ; bthun die duſtre Simden Werd/ Und Wercke der Seele) Im Licht dep Sechften leben. Aufoneue ſehn ——

giſt genug / daß Hr borhin Das Sindenthun getrieben? Als Chriſten / wohl vollbringen: unmehr ſollunſer Hertz und Sinn/ Der ſeinen Wandel Chriſtlich DIENT in dem ſich taͤglich uben/ Dem wird es wohl u

Y Hi ſteht und fein - |Weraber geht der Sünde Jie indem Licht beruffen ſeyn / Nichts beffers fich verfehenfan/ - Und Chriſto us ergeben, | ale fterben und

Ieſn der Du Der Suͤnden uns befreiet /

Ind an das helle Licht gebracht /

Daß wir nun ſind erneuet:

ilff! daß wir wandeln itzt im Licht / A Ind dort für deinem Angefiche/ Das ewig Licht ererben -

leich wie die tiug ðchlangen⸗ ‚Sich pfleget zubemühen / ndihr ein Loch imF BE gſucht / Daran ſie ab wil ziehen

al ai erneut:

Fo DICH SICH DI FRSICH FOICHM LEE TOT FRSI-E ZIOICAAIICH Kart AA a) 2* Inch IS Are To 9% er

| in feinen licheren Sünden- Schlaf gerathen = fondern » Steffen und] Sau cpu u Unsnde 900 d Neid / und andere derglei⸗⸗ euns Selber aus/mit! "

a Amen! ea

So laſſt uns nun j was geblßtt/ |

2

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| Di Nase ann a none rose HaN Nemo ui

—— —— Be

Espiftel/ Mn dem Andern & de Advents. | Sole wird beſchrieben von dem ——

Apoſtel Paulo an die Römer im 15, Cap. vondem 4. biß an 14. Vers.

* NIr noch ſchweben in der Welt / Eulaung

Da uns Trabſahl Überfälle. —— Wer iſt da / der Huͤlffe leiſte? See ſtarcker Hoffnungs⸗Geiſte.

REINE ER

5 Seden Brüder! Mas aber vorbin gefihrie- ben iſt / das iſt ung / zur Lehre / geſchrieben/ ©

RATES auf daß wir / durch Gedult / und Troſt ders‘. er GSchriffe/Hoffnungbaben, GOtt aber der Gedult und deß Troſtes gebe euch / daß ihr einerlei geſinnet ſeyd untereinander / nach JEſu Ehriftt : auf daß ihr ein muͤthiglich / mit einem Munde / lobet Gott / den Vatter un⸗ ſirs Herm deſu Chrim u a 1 1, Darum nebmet euch untereinander auf : gleich, wie euch Chriſtus hat auſgenommen: zu Gottes Lobe. Ich eo: aber / daß JEſus Ehriftus ſey ein Diener geivefen der Beſchneidung: umder Warheit willen Gottes; zubeftetülmm

feiner den *

gen die Verheiſſung / den Vaͤttern geſchehen: Daß die Heiſ

achten folle:

den aber GOtt loben 5 uͤm der Barmhertzigkeit willen em sum wie geſchrieben ſtehet: Darum will ich dich loben uncerisuu.& en Heiden / und deinem Nahmen ſingen. Und abermal ſpricht er: Freuet euch / ihr Heiden! mit feinem Dolch-sm=' J nd abermal: Eobet den GErrn / alle Heiden!und preis sr ſet Ihn alle Voͤlcker. Und abermal ſpricht Eſaias: Es wird ſeyn die Kurgel Jeſſe / und der auferſtehen wird /

u herrſchen uͤber die Heiden: aufden werden die Heiden Boffen. GGOtt aber der Hoffnung / erfuͤlle euch mit al⸗ % rlei Preude und Hriedeim Glauben: daß ihr boͤllige Hoffnung habt durch die Krafft deß Heiligen Geiſtes. Paraphrafis, oder

Erklaͤrung deß Wortverſtands.

eyen Spriche/Gteichniffe/Erempel/oder Hiftorien und Gefhichte/ung zur ehreund Unterricht fey aufgezeichnet worden: damit wir daraus / nicht EIN allein 8

ago kek or ofen foto sato LarotaloF0L0L0%0L0L0L2L0F01020101010402 0202020204070.

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BEBZEHSEHIEHBEGIEHZEWIEHBEGTEHEBIEOHEHIESEHIE

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> allein/in allen Wiverwvertigfeiten und Trübfahlen / fondern auch/in allerlei * Moaͤngeln und Fehlern unſerer Mit⸗Chriſten / lenen Gedult haben / uns der * groſſen Huͤlffe / Beiſtandes und Barmhertzigkeit GOttes troͤſten / und der ge⸗ wiſſen Hoffnung lebenfollens GOTT werde uns zu rechter Zeit wi 2 1.Petslıo,

fenzuretten/und unfere ſchwache Mit⸗Chriſten zu ſtaͤrcken / zu fräfftigen® * und zu gruͤnden. Wieich denn / nach dem ſich mancherlei Anſtoͤſſe und Aer⸗ 3 gerniffen/unfer euch / ereignen wollen / von Hergen wuͤnſche: daß euch GOtt / = der den Seinigen / durch den Heiligen Geiſt / Gedult und Troſt mitthei⸗ * et / allen Mißverſtand / wegen unterſchiedlichen Gebrauchs der Mitteldinge/ * benehmen / und / nach der Lehre Seines Sohns / erbauliche Einmürbigkeit * verleihen wolle: damit ihr / mit zuſammengeſetzten Hertzen und Zungen/ GOTT /und den Datterunfersb£rn JEfu Chrifti lobenmö- * get. Daruͤm ob gleich etliche unter euch / in der Lehre von der Chriſtlichen Ex Freiheit / und Abfchaffung der Ceremonien deß Levitifchen Geſetzes / noch nicht * gnugſam gegruͤndet find: So verſtoſſet fie doch deßwegen nicht sfondern neh⸗ = met euch untereinander /mit ſanftmuͤthigem Geiſt / auf: gleichwote | 5 auch Chriſtus uns/ ob wir gleich noch viel Sebrechen an uns haben / hat

aufgenommen? weßwegen wir GOTT billich hier zeitlich /und dort ewig⸗ 2 Ticy/rühmen und preifen füllen. Laſſet uns folchem Exempel unſers en Heilandes nachfolgen/und auch ſo willfaͤhrig und Dienſthaft ſeyn / wie Er: * dennEr hat ſich nicht verdrieſſen laſſen / den beſchnittenen Juden / und 2 den unbefchnittenen Heiden zu dienen. Den befchnittenen Juden ei zwar hat Er/in eigener Perfon/gedienet/und/unter ihnen / viel ftattliche Pre

de. jbigfen gehalten/und viel herzliche Wunderwercke gefhan : nicht wegen ihrer‘ 3 Wuͤrdigkeit 5 ſondern weil es GOtt ihren Ertzvaͤttern alſo verſpro⸗ 5 eben der infeinen Verfprechungen niemandbetrügenfan. Denunbefchnit; 2 * *

—2—

tenen Heidenaber hat Er theils auch in eigener Perſon gedienet; wenn Er biß⸗/

Marih. 157 weilen ſich ihren Grentzen genaͤhert / und auch ſie etwas von feinen Wohltha⸗

tengeniſſen laſſen: theils aber durch Seine Apoftel stelche Er unter fie abge⸗

8 Apr. fertiget / und ihnen die Göttliche Gnade / und das ewige Leben anbieten laſſen:

BE ls Iso. wegen welcher geoffen Barmhertzigkeit / ſi GOTT hertzlich loben:

wie David/in der Perfon deß Meſſiæ / hat geweiffäger : Darum wil Ich

dich) / Mein himmeliſcher Batter ! durch die Lehremeinesgepredigten Es

= angelii / loben / unter den befehrren Heiden; und Deinem Nahmen fin? 8*

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„3. Mf. gen. Und abermal ſpricht Er / durch Moſen: Freuet euch/ihr Heiden! #3 mit Seinem Volck: als deſſen Mitgenoſſen ihr worden ſeyt. Und abermal/ Spal. iy/. durch David: Lobet den ERRXV alle Heiden / und preiſet Ihn alle Eſ. nen/ io. Voͤlcker. Und abermal ſpricht Jeſaias: Es wird ſeyn die Wurtzel Jeſſe: und der Meſſias wird / zur Zeit deß Neuen Teſtaments / aus dem Stamm Das * vids / deß Sohns Jeſſe / herlommen: und wird auferſtehen / und offentlich * gleichſam / durch ein aufgerichtetes Panir / bekant werden; und / durch Sein Wort und Geiſt / uͤber die Heiden herrſchen: auf den werden die Hei⸗ den hoffen / und fleiſſig nach Ihm fragen: damit Sie Seines heilſamen Mit; | do | leramts nn

| a dee |

ame auch genieffen mögten. GOTT aber/aufden wir hoffen/und ds auch die Hoffnung in une wircket / erfülle euch mit aller geiftlichen * eude / welche aus dem ‚Friede nit GOTT entſpringet / und durch den en uben an Ehriftum erlanget wird: auf daß ihr / in euren Hergen/ eine ds öllige Hoffnung deßzufünfftigen ervigen Lebens habt durch die Kraft & Heiligen Geiſtes. Denn wollt ihr Geiſtlich ſtarck ſeyn: fo muͤſſt ihr * icht darauf ſehen / wie ihr andere meiſtern / und verachten wollt; ſondern wie = durch Goͤttlichen Beiftand/ im Ölauben/mit Friedund Freud md, ES et erfüller werden.

russ und Gebrauch—

Hieraus nehmen wir / Erſtlich / eine

>; Schrei Was wir / an der heiligen Schrifft / für ein Buch ha⸗ Lehre. ben! Nemlich / ein ſolches Buch; aus welchem wir treulich unterwieſen werden : wie wir / in allerlei Anfechtungen / denen wir augenblicklich unter⸗ worffen find / gedultig ſeyn / uns auf GOttes vaͤtterliche Fuͤrſorge ver: | Kaffen/und ung zu Ihme / in kindlichem Vertrauen / verſehen follen: daß Er al zeit unſer treuer GOtt / und mitleidiger Vatter ſeyn / und verbleiben wer-I.Cor.sers. der uns / uͤber unſer Vermoͤgen nicht verſuchen laſſe: ſondern ache / daß Die Verſuchung fo ein Ende gewinne / daß wirs ertra⸗ en koͤnnen. Denn alle Schrifft von GOTT eingegeben / iſt In Ur: uͤtz / in Theoria,sur Lehre / zur Straffe; was / in den Glaubens⸗ſachen / ahr / oderfalfchfey : in Praxi, zur Beſſerung deß Lebens / und zur Zuͤchti⸗ g / oder Unterweiſung / in der Gerechtigkeit: damit man wiſſe; wie an ſich gegen GOTT/ und gegen den Naͤchſten / verhalten ſolle: daß ein en Menſch GOttes / ein Lehrer und Seelforger/ fey vollEommen / und mit|.Zim.siu. allen Stuͤcken / derer er / zu Verrichtung feines Amts / bedarff / wohl ausgeruͤ⸗ et / zu allem gutem Werd? ſich und feine Zuhörer ſeelig zu machen/ gel hickt. Der Griechiſche Kirchentehrer/Bafılius Magnus, fihreibet : Die Bali: 3 ilige Schrifft iſt eine gemeine Apothecken unſerer Seelen. Will⸗ ir einen adpetit zur Keuſchheit erwecken; fo betrachte den züchrigen ——— gling Joſeph; der zu dem ver führifchen Weib Potiphars / ſeines Herrn Me Wie ſollte ich ein ſolch groß Ubel thun / und mich an GOtt lim. fündigen“ Lind fein Obertfeid fahren/undderungüichtigen Dirn inden|" 2" den ließ / und eilend davonflohe. Haft du ein Verlangen nach der Ge, tigkeit: So ftelledir für den fehlechten und gerechten Mann/Hiob; Job· a/ 14. elcher mit Warheit von ſich ſagenkonnte: Gerechti gkeit iſt mein Kleid / das ich anziehe / wie einen Rock; und mein Recht iſt mein fuͤrſtlicher —** Geluͤſtet dich nach Sanfftmuth / Gedult undandern Chriſtlichen Tugenden: ſoſihe nur auf deinen HERAN JEſum ; wie der Apoſtel Pau⸗ lus erinnert: Laſſet uns lauffen / durch Gedult / in dem Kampff / der Ebre//4 uns verordnet iſt; und aufſehen auf IEſum / den Anfänger und

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Dollender deß Glaubens : welcher / da Er wohl hätte mögen: Freude haben / das Creutz erdultete / und der Schand nicht achtete. Und iſt geſeſſen zu der Rechten / auf dem Ftuel GOttes. Geden⸗ cket an den / der ein ſolches wider ſprechen / von den Suͤndern / wider! ſich / erdultet hat: daß ihr nicht in eurem Muth matt werdet / und ablaſſet. Denn ihr habt noch nicht biß aufs Blut widerſtanden / ů⸗ ber dem Kaͤmpffen wider die Suͤnde. Hat jemand / in ſeiner Angſt/ Kummer und Jammer / Troſt vonnoͤthen: ſo wird er / in heiliger Schrifft / de⸗ rer eine groſſe Schaar finden / welche / durchs Gebet / in ihrer Hoffnung / von GOTT alſo find geſtaͤrcket worden; daß fie voll Fried und Freude worden. Und dahin ſiehet das Sinnbild: da der Heilige Geiſt einen An⸗ cker / als ein Zeichen der Hoffnung / haͤlt; welcher mir Roſen und Oel⸗ zweigenuͤmwunden. Denn die Roſenbedeuten die Freude / und die Oel⸗ zweige den Friede. Nicht fernaber davon / iſt eine Anzahl betender Men⸗ Sir. 2/u ſchen. Ach! ſehet doch nur an die Exempel der Alten / und mercket

fie Wer iſt jemals zu fanden worden /der auf Ihn gehoffet hat Werift jemals verlaffen/der in der Furcht GOttes blieben iſt? Oder / wer iſt jemals/ von Ihm / verſchmaͤhet / der Ihn ange⸗ ruffen hat? denn der HERR iſt gnaͤdig und barmhertzig / und ver⸗ gibt Suͤnde / und hilfft in der Noth.

Erklaͤrung deß Sinn⸗ bildes.

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Sum Andern/nehmen wir heraus eine

Vermahnung / zu ſanftmuͤthiger Vertraͤgligkeit unfers Naͤch⸗ ſten; Wenn er gleich manchmal noch viel Schwachheiten und Gebrechligkei⸗ ten an ſiehhat. Ach!liebſtes Hertz! wie magſt du ſo bald / uͤber deinen Mit⸗ Chriſten / zornig werden / und dich ſo ſehr / uͤber ihn / entruͤſten: Wenn er etwan dir was zu wider redet / oder ſonſt einen Fehltritt thut? Gedenckeſt dudenng nicht? daß dein HERR JEſus dir tauſentmahl mehr zu gut halte / als du⸗ Job.iz / iz. deinem Naͤchſten zu gut zu halten / Urſach habeſt. Sihe! unter den Heili⸗ gen GOttes / iſt keiner ohne Tadel; und die Himmel ſind nicht rein für Ihm. Wie viel mehr ein Menſche der ein Greuel / und ſchnoͤd iſt / und der Unrecht ſaͤufft / wie Waſſer. Ach! du armer Erdenftoß!ä Was bruͤſteſtu dich denn ſo ſehr? Wie kanſtu fo/uber eines andern Gebrechen/ Galeñ. kollern / und dich / gegen ihn / ſo groß duͤncken? O lieben Bruͤder! So ein Menſch etwa von einem Fehl uͤbereilet wuͤrdez So helffet ihm wi⸗ der zu recht / mit ſauftmuͤthigem Geiſt / die ihr Geiſtlich ſeydrund ſihe auf dich ſelbſt; daß du nicht auch verſucht werdeſt. Einer trage deß andern Laſt / und uͤbertrage feine menfchliche Schwachheiten: So werdet? ihr das Geſetz Chriſti erfüllen: ſchreibt unſer Apoſtel an ſeine Galater ·

| Gebethlein. vg O Liebſter Gott / und Himelifcher Vatter! Wiefönnen wir es doch Dir thei

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Dgnugſam verdancken? daß du ung diehellige Schrift ge theilet: aus welcher wir in Irrthumen die klare Warheit / in

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eine * Gedut im Anfechtungen, eine vapffere Hoffnung/und in

aan! lebendigen Troft fchöpffen£önnen. Ach! behuͤte uns für Derachtung dieſes groſſen himmeliſchen Schages ; und gihuns eine ‚ung »tebe gegeneinander : Damit wir Dich einmuͤthig leben / und nie & ide Herkengfreude/ und bimmelifchem Friede erfuͤllet wer⸗ mmögen. Amen / in Eſu Nahınen, Amen Amen!

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Im To | | as dich hab ich BERBI

BD? Siftje reilich dieſe Welt Wam uns der Sinn RNichts ers / als ein jamerfeld: Nicht truge hin ⸗/ Pan ir N | Saunn Seip/befehuden.

Iſt Mich und Noth / Zu letzt derTod/ u. Haber / bor den Hoffnungs-Gut/ Darmit wir ſi nd ungeben. Erfülle wird unfer Herg und Muth; N: Steht nicht/indem Vermoͤgen / D die Sünde Hindert immerzu Das menſchlich heiſt.

er Seelen Freud und Friedensruh /Der Himmels⸗Geiſt/

macht 8 Angftund ange; "Der muses/inung/ fügen,

und / auf dem Ancker / raſtet / Mei thutdas * Mit Roſen⸗zucht / Die ſteht / in warem Glauben / veſt / Und Oelbaums⸗frucht / und die aufs anf zielet ; Doch / ohn Verdruß / belaſtet. nach dem Leid 7 ze 5 Eo komm demnach / du werther Geiſt! Im Hünmelye Yale; Und uns auch deine Gnade leiſt / Gib Fried und Freud im Glauben: O!wann Eohn di Hoffnungwer: Laß keine Noth/ Ef >, Creugwer ze mnaln me Auch nicht den Tod/ /

as wir /auf I Der zune rain 1.

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Cpiſtel/ Mn dem Sritten deß Adbencts.

Apoſtel Paulo / in der 1.andie Corinth. im ⸗4. Cap. vom ı.bißanvens. *

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Ns Einer trau dem finftern Ort / Sim: AM Ve Wider GOTTES helles Wort. Iſts nicht Heut 5 fo iſt es morgen? Daß werd kund / was war verborgen.

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Pen wird beſchrieben von dem heigen

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IEBEDIE BETRIEB IEHZEUIEHZEHFIE BER IE BE ISESBERIIEHBELZEHSEN ä Pie DIS: Si Nun REN) \ XAfuͤr halte uns jdermafiinemlich/für Chris: ſti Diener / und Haushalter uͤber GOttes BGeheimnis. Num ſuchet man nicht mehr an den Haushaltern / denn daß ſie treu erfunden

chendiener wolle ge⸗ achtet wiſ⸗ ſen?

I. Mitaber iſts ein Geringes / daß ich von euch ge/ duee Fichte werde / oder von einen menſchlichen Tage: auchm ne:

ftgen Rich» nüber die

eichteichmich felbft nicht, Ich bin mir wohl nichts be»

irchen⸗

wuſt: aber darinn bin ich nicht gerechtfertiget. Der HEn]"" Me aber / der mich richtet. Daruͤm richtet nicht vor der Zeit / bider Her kamme: welcher auch wird ans Licht hringen / was im Hinſtern nerborgenift/undden Bach der Gertzen offenbahren: alsdann wird einem jegli⸗ chem von GOTT/Lob widerfahren. J Paraphraſis, Als; oder

Etrklarungdeß Wortoerfiande,

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BE BEUIEHSLUIESEOIEH HÜTE HUIEr IS IE EU 3EeBE

1 H eurer Lehrer /eine ärgerliche Trennungunter euch anrichtet. Den der eine ruͤhmet fich dieſes / der andere jenes Lehrers. Der eine gt: Ich habe meine Tauffe von Petro/dem fürtrefflichen Apoftel/empfan: gen/unddieChriftliche Lehre von ihm gelernet. Der andere ſagt: Sch habe meine Tauffe von Apolline empfangen / und die Chriſtliche Lehre von ihm ge⸗ lernet: und fo fort an. Vermeinet nun jemand fein Lehrer ſey mit hoͤhern Gaben gezieret / als deß andern Lehrer: fo wil er deßwegen mehr / und ein beſ ſer Chriſtſeyn / als ein ander. Aber ſolches iſt unrecht. Denn ob gleich wir Lehrer ungleiche Gaben haben : ſo find wir doch alle miteinander Feine os Herren/fondern nur Diener Chrifti snicht zwar auf folche Weiß / wie al; 3 fe Ehriften Chriſti Diener ſeyn / und Ihm dienen follen/in Heiligkeitundlau. 1175. * Berechtigkeit / die Ihm gefällig iſt: Sondern auf eine andere Weiſe; al⸗ bi 8/d08 wir Ihm abfönderlich/ in Verfündigung Seines Worts/ und Aus: & theilung der Heiligen Sacramenten/dienen ſollen. Für folche Diener Chri⸗ 4 tifollung jedermann halten. P3 So habt ihr auch vonmir gehöret : daß Gott der himmeliſche Hausher: fensdefien Haug die Chriftliche Kirche iſt darinnen Er /mit feiner Gnaden-geeys. 1, 5 gentwart/wohnet. Seine Hausgenoffen find die Chriſten / welche/durd|""""-3" 38 En @ Bi

BR: 20002008000

1.Cor. 1/ı1/ 12/13.

EOS SLBIENOENR

BERIEIEREREIETIO NIIT ——————— 14 lo) Ke ?

a das Evangelium / zu der Chriftlichen Kirchen find berufen sworden, Wie Lehrer aber finddie Haus halter dieſes groſſen himmeliſchen Hausherrns * denen Er Seine Schluͤſſel/ als den Bind/ ſchlüſſel / und Loͤß ſchlüſſel / hat zuge J do Col. 26. ſſtellet / die Guͤter / die uns zuver walten / ſind anvertrauet / ſind Gottes Ge⸗

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heimniſſe; welche / von der Welt her verborgen geweſen + nenlich die Leh⸗ ren vonder Verſohnung deß erzurnten Gottes / von der Menfchwerdung/Lei- den und Sterben deß Sohns Gottes / von der Buß / von der Rechtfertigung durch den Glauben / und dergleichen. Nun wiſſt ihr / daß man von weltlichen Haushaltern mehr nicht erfordert / als daß ſie dasſenige / wz ihnẽ von / ihren Herren iſt anvertrauet / treulich in acht nehmen / und / was ihnen beroh⸗ len / fleiſſig verrichten. So denn wir Geiſtliche Haushalter daſſelbige / in den | Dienft GOttes / auch thun : fo follter ihr damit vergnüget ſeyn / und darauf nicht ſehen; ob einer höhere Gaben / als der andere/habe. Was mich belanges| | ift mir /weder aneurem / noch an einiges andern Dienfchens Urtheil / viel gele< | gen. Und wennman gleicheinen beſondern Berichtstag uber mich baltenwollte : fo würde man Doch / über mein Gewiſſen Fein Ve Itheilfprechen Eönnen : Sintemahl ich felbft/der ich mich doch am allerbe⸗ | Iftenfenne/mich nicht er kuͤhne / über mich ein Urtheil zu fällen. Denn | ob ich mich gleich nicht zu erinnern weiß 5 daß ich / in meinem anbefohle | nem Amt / nicht allen muͤglichen Fleiß follte angewendet haben ; ſo wil ich mich doch/ für GOtt / deßwegen nicht für gerecht achten. | Denn eshat wohl gefchehen fönnensdaßich etwander Sachen einmahl zuviel / | oder zu wenig / moͤchte gethan haben. Welches/weil es GOtt allein weiß / ihm deßwegen auch allein zu richten gebuͤhret. Darum würderihr viel beſ⸗ fer thun / wenn ihr Selbigem das Urtheil anheim ſtelletet / und euch, nicht unterſtundet / Ihm fürzugreiffen. Dieſer macht hell / was dunckel iſt / und ſchneidet gleichfam den innerſten Grund der Hertzen auf und weiß / wie es uͤm eines jeden Gewiſſen bewandt iſt: und wird auch / an je nen groſſen Gerichts⸗tag / aller Welt offenbar machen / was itzunder img) Finſtern verborgen iſt: und entdecken; in welchem Abſehen / oder in welchen | Meinung / einer dieſes / oder jenes / gehan habe. Alsdenn wird einem jeg⸗ lichen / der ſich / als einen treuen Diener und Haushalter Chriſti / erwieſen hat/ | von GOtt Lob wiederfabren ob er gleich itzunder von manchem verach

= tet /gefcholten/gefchändet und geläftert wird. | N | = Nutʒ und Gebrauch. Er * Hieraus behalten wir / Erſtlich / eine ER ze Lehre: von dem Amt der Seelforger ; welche allhier Chriſti P Diener und Haushalter über GOttes Geheimnis genennet werden

—— Chriſti Diener. Sn dem Griechiſchen ſtehet ein Woͤrtlein / welches eigent lich einen ſolchen Diener bedeutet / der fleiſſig bei feinem Herrn bleibet / ihm auf ID \ wartet / und in acht nihmt / was ergebeuf. Alſo werden fie auch andersw⸗

enenzäll sat |

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BEREIT ZER DEE TEE ZEZET IEHZERZE BET TEBER TE ZEMZEEZENE h ... WECOIS 15 genennet Bottfchafften an Chriſtus Statt. Womit angezeiget wird: -Cor.s120, Erſtlich / daß ſie einen rechtmaͤſſigen Beruff haben follen. Dei wie follen'som.rnn,. a fie predigen ; wo fie nicht gefandr werden? Und niemand/der fein Ge Er s/+ wiſſen rein behalten wil / nihmt ihm ſelbſt die Ehre: fondeender auch ruffen fey von GOtt / gleich wieder Aaron. Mercket dieſes / Ihr ſenner und Laͤuffer! vonwelchen GOtt der HERRſagt: Ich ſandte fie Jer.z3/ 21. icht; noch lieffen fie: Ich redete nicht zu ihnen; noch weiſſagten

e. Sum Andern/ daß ſie ihr Amt behertzt und getroſt verrichten ſollen:

peil fie swiftensdaß ihr HERR ſey Chriſtus. Denn der gibt Seiner Kirchen Epsef.arı Lehrer /verfpricht ihnen Schutz / und achtet dasjenige/was ihnen widerfaͤhret /

eben als wenn es Ihme Selbften widerfuhre/und warnet: Wer euch an⸗ 1.6.74. ſtet / der tafter Meinen Augapffelan. Zum Dritten / daß fieden 36-7. Zuhörern nicht ihre eigene Gedancken und Einfälle 5 fonderndeß HERAN Chriſti Wort / furtragen follen. Dahin gehen die Wort deß Apoftels Petri: Diener einander / ein jeglicher mit der Gabe / die er empfangenPet.«/m. bat/ıc. Sojemandredet / daß er es rede / als GOttes Wort. Zum Vierdten / daß ſie / in ihrem Amt / nicht ſollen ſaumſeelig ſeyn; ſondern ihres ERRMWillen emſich ausrichten: die Betruͤbten troͤſten / die Unwiſſenden terrichten / die Nachlaͤſſſgen aufmuntern / die Verwaͤgene ſtraffen / ıc. enn / GOTT der HERR ſagt nicht allein: Troͤſtet / troͤſtet meinjeni. 407 olck: ſondern auch: Ruffe getroſt / ſchone nicht / erhebe deine Stim⸗ e / wie eine Poſaune: und verkuͤndige meinem Volck ihr uͤbertret⸗ ten / und ihre Suͤnde.

A; Haushalter über GOttes Geheimnis, Wboraus erſcheinet: daß ſie mit keinen gemeinen / ſondern mit ſolchen Sache en uͤmgehen; welche der Natur verborgen / und allen denen Menſchen / ſo auf: der Chriſtlichen Kirchen leben / gantz unbekant find. Wenn einer kaͤm / und gte: Er wollte ein Geheimnis / Gold zu machen / offenbahren; würde nicht ulauff werden? aber was müſſte ein ſolches Gold⸗Geheimnis / gegen dem imnis / zu achten ſeyn; durch welches wir gelehret werden / wie wir zu al⸗ him̃eliſchen Schaͤtzen gelangen koͤnnen? Hieraus koͤnnen die Zuhoͤrer abneh⸗ n: daß / wenn fie ihre Seelſorger predigen hoͤren / fie nicht anders dencken en / als daß ſie den HERAN Ehriftum Selbſt hören. Wenn dir der Buͤr⸗ meifter etwas / durch feinen Diener / anzeigen laͤſſt; muſt du es nicht anneh⸗ n / als wenn es der Buͤrgermeiſter dir ſelbſt ſagte? Ei! warumwollteſt du ndas Wort deß Dieners GOttes nicht annehmen; als wenn es dir GOtt elbſt ſagte? Denn es ſagt ja der HERR Ehriftus: Wer euch hoͤret / der sucıons. hoͤret Mich: und wer euch verachtet / der verachtet Mich. Wer a⸗ ber Mich verachtet / der verachter den der Mich gefands hat, 1,Xhefhal-

Zum Andern/haben wir hieraus zubehalten eine

Vermahnung: Daß es Seelforger ihnennicht follen feltfam fürfom- 5 men laſſen; wenn ſie / von ihren duhoͤrern / allerlei unbillige Urtheil über ſich Bi müſſen

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mürffen ergehen laſſen. Denn folchesift deß Satans und feiner Schuppen urafter Gebrauch 5 daßfiedie Diener GOttes tapffer zur Banck hauen : da;

OR + 3. Mor. durch fie erhoffen ihre Predigten ungültig 'zu machen. Moſes mußde 2.3.6um. Nahmen haben; daß er über das Volck wolle herfhen. David muß dent sro. Nahmen haben; daß er feine reputationhindanfege. Der HERR Chris ſtus muß den Nahmen haben daß Er fich zu familiar und zu gemein mache, Math. 1) Johannes / der Taͤuffer / muß den Nahmen haben; daß er gar zufförrigundd 1 ¶muͤrriſch ſey. Der Apoſtel Paulus muß den Nahmen haben ; daß er eine . Cor. io. uUnanſehliche Perfonfey/und eineverächtliche Rede habe. Und wer wollte alle Maͤngel / welche luͤſtrende Zuhörer fürzubringen wiſſen / erzaͤhlen

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Was ſollen nun hiebei treue Seelforger thun ? Sie ſollen ſich deßwegen nicht graͤhmen: ſondern gedencken; daß / ob ſie gleich für GOTC / arme und gez brechliche Sünder ſeyen / ſie doch / in ihrem Amt / das Ihrige beſtes Fleiſſes ges than haben; und deßwegen / vonihren Laͤſterern / keiner böfen That / mit War⸗ heits⸗Grund / koͤnnen bezuͤchtiget / oder uͤberwieſen werden. Deßwegen ſchreibt Cornn/uꝛ. Der Apoſtel Paulus: Unſer Ruhm iſt der / nemlich / das Zeugnis und fers Gewiſſens; daß wir / in Einfaͤltigkeit und Goͤttlicher Lauter⸗ keit / nicht in fleiſchlicher Weißheit / ſondern in der Gnade GOt⸗ tes / auf der Welt / gewandelt haben. | Thue recht sund dabei niemand ſcheu: 4 Der Wahrheit ſteht Dein JEſus bei, 4 Gebethlein. | | Feier HERR FTESY Shrifte! Dir fen herklicher Dauck gefagt : Daß Du ungjdurch deine Diener / die himmelifche Ge⸗ heimniſſe zu erfennen giebft. Ach! verleihe ung auch dabei willigen | Gehorfam : daß wir ihre Predigten / als Dein eigenes Wort / anho⸗ ren/und uns von demfelbigennie abwendigmachen laſſen. Weil auch, | Oliebſter HERR JEſu ! Deine Diener allerlei unbillichen Urtheilen muͤſſen unterworffen ſeyn: ſo gieb ihnen Gedult; ſtaͤrcke ſie durch Dei⸗ nen Heiligen Geiſt / und erquicke ſie mit der unbeweglichen Hoffnung deß ewigen Lebens. Almen! Her —J Khrifte JEſu! Amen / Amen! J u ES EEISNENDSIEEBR... Bee ee

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Geſaͤnglein. Im Ton: Es iſt gewißlich an der Zeit / ꝛtc.

Menſch! du —— du biſt; Und die Gedancken / die in dir Gedenck in allen Sachen / Verborgen /kommen ihm ſchonfuͤr / dermaleins zufünfftig iſt: Auch ehe ſie dich beruͤcket.

ie GOtt wird ruchbar machen/ ndalles gleichſam / was jetzund erborgen liget in dem Grund / aher soil Er auch mit der Zeit/ Zu Seiner Zeit entdachen. Fur aller Menſchen Scharen/ Wann Er zu richten komt die Leut / * Die Rathſchlaͤg offenbaren /

ir meinen zwar / was bei der Nacht / Die man aufs heunlichſt hat geführt: : Im finſtern / iſt geſchehen Drumfolltduthun/wasdir gebührt/

was alleine ward vollbracht / O Menſch! und recht verfahren. Das niemand hat geſehen; as werd auch ſtets verborgen feyn/

ie Sonne mag gleich ihren Schein/ Denck! was du thuſt / it GOtt befants Soo lang ſie wil/verdrehen. Ders an das Licht wird bringen.

BERIEHBER IE BEITIE BER SEBENITBERSESEHRIEH DEN

Dein Hertz bat ILEfus in der Hand / nein! eg iſt ſehr weit geirrt / Der gibt / in allen Dingen/

Dudarfſt darfuͤr nicht orgen: Genaue acht; und wird es dir / So hell kein Ding gehalten wird/ Und andern kuͤnfftig halten für / s iſt Doch unverborgen / Und mit der Straff durchdringen. Gott; als deſſen Angeſicht / gr heller/alsder Sonnen Licht / e Deß Nachts iſt / wie im Morgen. O JEſu!hilff / daß ich den Sinn

Zum Guten allzeit wende: + Damit nicht/wennesfomtdahin/ Ott fiehetindas Herz hinein / Meineigen Thun mich fehände. - Das feineSonnerblicket ; . Dergib auch/mwasich fihongethan/ Ban ſie ſchon hat ih ichrundSchein Yndbringesfür Gericht nicht an/ Zum Mittelpunet / geſchicket: Amallgemeinen Ende,

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Seh Adbents. Sole wird beſchriehen von dem heiligen

Apoſtel Paulo / an die Philipper im 4. Cap.

vom 4. biß an den 8. Berg.

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Himmeliſcher Hertzens⸗ Kried. Nfried koͤmmt vom boͤſen Geiſt / Der uns von einander reiſſt.

Aber GOttes Band deß Frieden Laͤſſt uns nimmer ſeyn geſchieden.

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Jeben Brüder !. Sreuet euch in dem HErrn allwege: und abermal ſageich: Freuet euch. star —* Eure! indigkeit laſſet kund ms allen Men: vier Tugen⸗ ſchen. Dr HERiſt nahe. nicht” | ben in allen Dingen lajje eure Bitte/ m ebet und

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und der Rriede GOeꝛtes weißer höher il * denn alte Vernunfft / bewahre eure Hertzen / in C hri⸗

——— | Paraphrafis,

oder Erklaͤrung deß Wortverſtands.

ER A gebſte Ppitipper! ! Schweiß ʒwar wohl/daß ihr in einem harten Zu⸗ polig. = and lebet. Denn ihr habt nicht allein/unter euch / falſche Lehrer:] =" >": NE fondernihe werdet Auch von den grimmigen Feinden der Evangeli⸗ en Warheit / ſonderlich bon dem Käifer Nerone ,hefftig angefeindet/und]| folgef, Allein dabei follt ihr niemahls unterlaffen/ eich in dem Erꝛn / eurem GOTT/zu freuen: ſintemahl ihr deſſen vergewiſſert feyd; ßihr bei Ihm in Gnaden / und Er euch eure Sünde vergeben / und euch / zu ben deß ewigen Lebens / verordnet habe. Seyd gegen alle Menſchen / ſie oͤgen Freund / oder Feind ſeyn / gelind / freundlich und friedlich: weichet auch bißwe EAN Se DA non eurem Recht ab 5 und / bevehlet die Sache Dan si ein oberften Richter in dem Himmel⸗ der nahe iſt / und einem jeden unparkei]. 27, echt wird widerfahren. laſſen. Haͤnget den mißtrauiſchen und un⸗ bigen Sorgen nicht nach !fondern in allen Dingen/und im böfen und|i-Pee-s17 n Buftand/machet GOTT / durchs Gebet / euer Begehren Nothund] egen fund ; und fahret flehenttich darinnen fort 3 dancket Ihm auch/| erlangter Huͤlff und Rettung / für Seine erzeigte Güthe und Barmher⸗ it. Und der Friede / den ihr nunmehr / als durch den Glauben gerecht; gte / mit GOTT habt / und deſſen Würdigfeit feine Menſchliche Vernunft ſugſam begreiffen kan / bewahre und beveſtige eure Hertzen und Sinne / wider 9 Anfechtungen und Widerwertigkeiten / in Kraft deß HERAN Chriftiles.sm. mit weichen euch GOTT alles ſchencket: Der auch euch unbe] 83° 8 | It eich Saandhafngten verleihen wird ſo ihr Ihn nur darum werdet an⸗ uffen.

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IEHSEHIEBEHZETELILEEHI SCHIENEN ICTTRIT BEE IEE * —A Nutʒ und Gebrauch.

Hiebei haben wir zubehalten / Erſtlich / eine Lehre / von zweierlei Traurigkeit / und von zweherlei Freude. Denn es iſt eine zugelaſſene / undeine verbothene Traurigkeit. Die zugelaſſene Traurigkeit iſt; wenn man uͤber den erbaͤrmlichen Zuſtand deß Regiments / oder deß Predigamts / oder deß Hausſtandes / betruͤbt wird: oder mit ſeinem nothleidendem Naͤchſten ein Chriſtliches Mitleiden hat; wie der Apoſtel Pie lus vermahnet: Weinet mit den MWeinenden. Wenn man aber / in gemeinen Landſtraffen / noch dazu wil pancketiren s fo wird GOTT dadurch noch hefftiger erzurnet; wie aus dem Propheten Amos abzunehmen: Ihr trincket Wein aus den Schalen / und ſalbet euch mit Balſam; und bekuͤmmert euch nichts uͤm den Schaden Joſephs: daruͤm ſollt ihr nun forn an gehen / unter denen / die gefangen weggefuͤhret wer⸗ den; und ſoll das Schlemmen der Pranger aufhoͤren. Die verbo⸗ thene Traurigkeit iſt; wenn man ihm ſelbſten ſein Hertz / aus eitel Mißtrau en gegen GOTT /abfrifft /fich allezeit deß alleraͤrgſten verſiehet / und ihm ein“ bildet / man ſey jederman verhaſt / und zu nichts / als zu Ungluͤck / auf dieſe Welt geboren worden. Fuͤr ſolcher warnet Salomon: Laß die Traurigkeit pre. Sal. aus deinem Hertzen / und thue das U bel von deinem Leibe, Und;

e. Mache dich ſelbſt nicht traurig / und plage dich nicht ſelbſt mit dei⸗ Sir ;/®/Ineneigenen Gedancken. Denn Traurigkeit toͤdet viel Leute / und dienet doch nirgend zu: erinnert Sirach.

Einezugelaffene Freude iſt; wenn man ſich / nach Gelegenheit der Zeit]! deß Orts / der Perſonen / und anderer Umſtaͤnde / nach verrichteter Arbeit?‘ bißweilen ſeines / von GOtt beſcherten / Guths / etwas reichlicher / jedoch ohne Schwelgerei / gebraucht. Wovon Salomon alſo redet: Ich merckte/ daß pre. Sal nichts baͤſſers in der Welt iſt / denn froͤlich ſeyn / und ihm gurblii he

3 thun / in ſeinem Leben. Denneinjeglicher Menſch / der da iſſt und) | trindt/und bat guthen Muth / in aller ſeiner Arbeit ; Das iſt eine Gabe Gottes. Drüm fageich: daß nichts baͤſſers iſt; denn dag ein | Menſch froͤlig ift/in feiner Arbeit :denn das iſt fein Theil. Und: A 2. | pro. Sal guten Tag fey guter Ding ; und den böfen Tag nihm auch für gut

. denn diefenfchafft Gott / neben jenem! daß der Menſch nicht —434 ſoll / was zukůnftig iſt Eine ſolche zugelaſſene Freude iſts auch ; wann | man fih/überden unausfprechlichen Wohlthaten GOttes / erluſtiget: mel . (ches von dem Heiligen Seiftherrühret ; wie der Apoftel Paulus bezeuger. Er Pi ! nefolche Freudefollein rechtfchaffener Ehrift ohn unterlag haben/und/imitten® 16 in den gröften Trübſalen / ſich ver fünfftigen übergroffen Heräligfeit röften st Ap.Gerh. | wieder erfte Märtyrer Neues Teftamente/Stephanus/über der Anſchau

ung deß geoͤffneten Himmels / und deß Majeſtaͤtiſchen Sohns GOttes mn

Freuden in den Tod gieng. J Ki Sum Andern/haben wir zubehalten eine 4J nung. | Vermahnung: Daß ein Chriſt dem andern von Hertzen alles Sursee

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ib und Seele / wuͤnſchen ſoll: wieallhier der Apoſtel Paulus den Philip/8 n/wohlbewahrte und beveſtigte Hertzen / durch den Friede GOttes / wuͤn⸗ * as iſt / ein beſtaͤndig ruhiges Gewiſfen / welches / wegen erlangter Verge⸗ *

er Suͤnden / mit Gott / der vorher erzuͤrnet geweſen / verſohnet ſey / und * 8

Frieden habe: den die Vernunft eines natuͤrlichen Menſchens nicht ver⸗ Derowegen muß der Heilige Geiſt Selbſt unfern Hertzen vorherCor. 2114 Br JEſu Chrifti eingeben ;und fie hernach / in veſtem Sriede (der durch|erttäcung e Oelzweige bedeutet wird)miteinander verbinden... Denn / wie der heiligel.h Str

ne d en hrer Augullinus ſchreibet: Wer fi ch nicht in dem Hertzen / in id / und indem Wercke / deß Friedens befleiſſiget; den follſ an imEeinen Chriftennennen. [Quipacem & operis non]|Augufi- RN dicinon debet.] ie: ' Media

\ Gbebbethlein.

ER; Chriſte !ach erwecke in mir eine ſtete Freude AMuͤber Deinen unausſprechlichen Wohlthaten: und laß mich / mit/ einen Rt, Chrifien/gelimpflichämgehen; die hertzfreſſende mißtrau⸗⸗ geS vxermeiden⸗ Dir er Anliegen in ein inemeiveri.]-- n Gehethrfürtt: d nachmals ch-

h dancken, Gibmir auch HErr! ein ruhiges Ders? welches fichper| | rföhnung it Deinem himmelifchen Datter/alleseit tröfte/und d Duiteh *

ann gübersounden werde. Amen! allerliebſter HErr zen‘ 8 men Am af. d Geſaͤnglein.

Pr ec ae ee Er Sri iſt je * beſte Gut / Der Fried / den IEho Das wir auf Erden habe;Durch Seinen Tod und Sterben! aller Ehriften Seel und Muth / Wird nimmer zum Beſtand/ gebracht - ollbıllich hertzlich laben. Noch ſeine Krafft erwerben Fried iſt GOttes eigne Hab / Wo nmcht auch unſer Hertz geneigt/ Und wird gegeben Himmel⸗ab: Zum edlen Frieden] fich bezeugt ———— li 3 og

Rom 2

Bit demnach in dem * lebt Du rec sich 0 sr! Mag GOttes Kindfichprafen; >| _Pflang' Fried in.unfte Hertzen: nd wer dem Sriedeniwiderftrebtl / Der Duder Friede Selber bift! | Ent zuͤnd die Liebes⸗Kertzen: Daß wir / als Chriſten / halten veſt / . Das Band deß Friedens auf das beſt: Wexr nun dem Frieden ichergibtl Und laß uns haben nach der Zeit / Und Eintracht liebt In Ewigkeit! nenne Baranie Sirene

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huf das Beilige &

84 wird heſchrieben von dem heiligen

Apoſtel Paulo / an Titum im 2. Capitel / | vondem 2 i.bißan 15. Vers,

Th —2 SHTT ertzbruͤnſtig fen; AR DA Züchtig gegen * dabei. ei Dem Nächten dich gerecht erweiß / Und 69 T / mit deinem Leben preiß ·

3 Kr En 8* 4 102 : 838 |

Venen.

23

Der Erfte * Theil / han⸗ delt von der allgemei⸗ nen heilſa⸗ men Gnade Gottes.

BB Sifterfihienendie heilſame Gnade GOttes llen Menſchen; und zuͤchtiget uns: daß wir follen verlaugnen das ungoͤttliche Weſen / Aund die weltlichen Luͤſte / und zuͤchtig / ge⸗ echt / und Goctſeelig leben / in dieſer Welt und warthen uf die ſeelige Hoffnung und Erſcheinung der Henligfeit groſſen Gottes / und unſers Heilandes JEſu Chriſtiz nern. & II. Der Sich Selbſt / ſur uns / gegeben hat: auf daß tung erloͤſete von alter Ungerechtigkeit / und reinigte ; | ‚Ihm Selbſt ein Bolck zum Eigentbum / das fleiflig ware Sins na) iuguten Wercken.

IT I. Solches rede/ und ermahne / und ſtraffe / mit

* “> geben.

Der Dritte 9A Theil / haͤlt in ſich eine Erinerung an Titum.

Paraphrafis,

oder

Erklaͤrung deß Wort⸗ Verſtands.

A Ch habe bißhero gelehret; wie ſich die Lehrer und Prediger / dielzu.ve. SE A Männer /die Weiber /und ein jeder /infeinem Chriſtenthum / verhal⸗ ia 13. Ser ten folle + damit das Evangelium unfers HErrn JEſu Chrifti/bei ferın unfträfftichem Leben und Wandel /in einem guthen Beruff bleiben moͤ⸗ Es moͤgte aber jemand gedencken: Was darff man fid) vielmgufhe rcke bekummern / und ihme fein Chriſtenthum fo fauer werden Laflen : da ochaus der beilfamen Gnade GOttes / uͤm deß Verdienſtes Chrifti n / und nicht wegenunſerer guthen Wercke / ſeelig werden ? Allen ein fol: nuß wiſſen: daß es mit der heilſamen Gnade GOttes viel eine ande⸗ Beſchaffenheit habe/als ihm mancher einbildet. Denn dieſelbige iſt allen f enfchen/durch die Predigt deß Evangelii / angefündiget worden / und ih; n / da ſie in dem Finſternis und Schatten deß Todes ſaſſen / gleichſam als car, helles Licht / erſchienen: nicht zu dem Ende / daß fie/in den verdamlichen rcken der Finſternis ſollen ſtecken bleiben : fonderndeßwegen sdaß ſie uns / unmehr Rinder GOttes / in feiner Sucht halte / und unsantreibe sdaß| mar. ı6/ verlaugnen / haſſen und ablegen / das vorige Gottloſe Weſen / ſo mit Erſten Tafel deß Geſetzes ſtreitet; und die zeitlichen weitlichen Lüften Sb + nd Begierden/fo mit der andern Tafel deß Geſetzes ſtreiten: und hingegen! lm 1) hfer Reben/für unfere Perfon / süchtig und maͤſſig fuhren/und die böfen Lin] .per.4,;. en und Begierden gleichfam unter unfere Fuͤſſetretten; gegen den Mächften

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4 p. ono. Gerecht / und redlich; gegen GOTT aber in aller Gottſeeligkeit/ die we Ertlarung wir noch Zeit haben / auf dieſer Welt wandeln ſollen. Dahin gehet das Sin | aja eh bild: da eine Jungfrau eine Wagehaͤlt / an welchem oben das Crucifix zu ſe⸗

ea ben/und Eupidinem mit Füffen tritt. Dabei aber ſtehen auch Stoͤrche. Den } = das Crucifix / wie auch) die Stoͤrche / bedeuten die Gottſeeligkeit weil fie/ mi dem Klappern ihrer Schnaͤbel / GOTT gleichfam offt Loben : die Wage ber deutet die Gerechtigkeit sdielintertretung Cupidinis bedeutet die Keufchheit/W

und uͤberwindung der fleifchlichen Lüften. In deſſen füllenwir allegeit/in® d I 1.0.17. |peften Hoffnung einesandern undbeffern Lebens / warthen auf die See 2 Romsi3. ligkeit / und auf Die majeftätifche ——— Erſcheinung deß * fen GOttes / und unſers Heilandes JEſu Chriſti: welche am Jung nen ften Tag gefchehen wird. J Dieſer unſer Heiland hat deßwegen / nach angenommener en en Natur / ſich freiwillig / fuͤr uns / in den Tod gegeben: auf daß Zr uns / vo aller Ungerechtigkeit / und andern Suͤnden / die wir / wider die Goͤttlicht Geboth / begangen / erloͤſete; und / durch Sein unſchuldig⸗ vergoſſenes Blut/ Ihm Selbſt ein auserwaͤhltes Volck / zu Seinem Eigenthum/ rei⸗ nigte: welches Ihm allein anhangen / und allezeit guthen Wercken ergeben ſeyn ſollte. Solches / daß ſie nicht zu einem ſichern Weltleben / ſondern zu einem hei ligen Wandel / erloͤſet ſeyen / rede zu deinen Zuhoͤrern; und ermahne fietren lich: und ſtraffe das Boͤſe an ihnen mit gantzem Ernſt / und vollen Ge + walt / und in dem Nahen und Bevehl GOttes / deflen Geſandter du bift.

Nutʒ und Gebrauch.

Hieraus behalten wir / Erſtlich / eine

Lehre: Daß GOTT Seine Gnade hertzlich gern allen und ji den Menſchen goͤnne / und felbige williglich jedermann / ale ein groffe Gnadenlicht / wolle erſcheinen laſſen. Denn gleich wiedas natürliche Lich der Sonnen / allen Menſchen aufgehet/ und ihnen/fo fie nur nicht felber da Licht fliehen/unparteifeh fcheiner: Atfogehet auch unfer HERR JEſus Chri ni ftus/ als die unerfchaffene Sonne der Gnaden und Gerechtigfeit/über dir, über mir/undüber unsallen auf; und wil nicht / daß jemand foll unerleuchte

ſeyn / oder in die hoͤlliſche Finſternis verſtoſſen werde, Daruͤm fagte der Engel ʒ

ruc. 270. den Hirten: Fuͤrchtet euch nicht: Sihe! Ich verkuͤndige euch gro ſ

Freude / die allem Volck widerfahren wird. Lind deßwegen fingen auch: Das oHeil iſt unſer aller. Olaſſt uns wohl zuſehen / daß nicht aue

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Lehre⸗

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Mal.4/2: |

von uns moͤge gefaget werden :Dasift das Bericht/und die Urſach der Ba 30h.3./19. dammnig; Daß Das Licht in die Welt kommen iſt; und die —5339 ch

liebeten die Finſternis mehr / denn Das Licht: denn ihre ren boͤſe.

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Zum Andern / haben wir zubehalten eine J Vermahnung : Daß wir uns det guthen Werde befleiſſigen veemab⸗ > follen ; dazu ung alle &faubensartieufantreiben. Denn warum hat uns runs. SD TTerſchaffen? Dir Apoſtel Paulus antwortet: Wir find Gottes |cnyer.ano. Werck / geſchaffen in Chriſto JEſu / zu guthen Wercken: zu welchen SOTT uns zuvor bereitet hat; daß wir Darinnen wandeln follen. Waruͤm hat uns GOTT wiederuͤmzu Önaden angenommen ? Der Apoſtel Paulus antwortet in unferer Epiftel : Die Gnade GOttes zůch⸗ t iget / lehret / und vermahnet uns⸗daß wir ſollen verlaugnen Das un: goͤttliche Weſen / und die weltlichen Lüften; und zuͤchtig / Gerecht und Gottſeelig leben / in dieſer Welt. Waruͤm hat Chriftus von einer reinen Jungfrauen wollen geboren werden? Damit die jenige / fo aus GOTT geboren ſind / ſich von Sünden rein halten ſollen. Denn fo fagt der Evangelift und Apoftel Johannes: Wer aus GOTT geboren iſt / und den Geift der Wiedergeburt und Erneuerung bei fich wohnend hat / der thut nicht Sünde: denn fein Saame/daraus er ift twiedergeboren/ |: Per. 43 ‚bleibt in ihm. Er behaͤlt das Wort GOttes in einem feinem gutem Hergen/ cs. und bringer Frucht in Gedult: und kan nicht fündigen/ noch / wie die Kin-epgef. 271. der deß Unglaubens / von dem Satan uͤberwaͤltiget werden. Denn er iſt von GOtt geborn / und / durch die Geiſtliche Wiedergeburt / errettet von der Oberkeit der Finſternis / und verſetzet in das Reich Chriſti; an welchem wir cor.iyng haben die Erloͤſung durch Sein Blur. Waruͤm iſt Chriſtus einmahl ge; ſtorben / und lebet der Gerechtigkeit? Auf daß wir auch der Suͤnden ab⸗ erben / vund GOtt leben ſollen. Waruͤm iſt Chriſtus gen Himmel efahren? Auf daß wir ſollen ſuchen / was droben iſt / da Chriſtus iſt / Col. u. Er zu der Rechten GOttes: und trachtennach dem / das droben iſt / niceht nach dem / das auf Erden iſt. Summa: der Wille GOt⸗ es / ins gemein / iſt unſere Heiligung: daß wir meiden die Hurereizund tbiſ ala in jeglicher unter uns wiſſe fein Daß zubehalten in Heiligung und hren; nicht inder Luſtſeuch / wie die Heiden / die von GOtt nichts wiſſen: und daß niemand zu weit greiffe / noch vervortheile ſeinen Bruder im Handel: der HERR iſt Raͤcher uͤber das alles. So nun emand ſich reiniget von dem Boͤſen; der wird ein geheiliget Daß feyn/ su den Ehren / dem himmeliſchen Hausherrn braͤuchlich / und zu al⸗ m guthem Werck bereitet,

Sum Dritten / haben wir zubehalten eine

Warnung für der hochſchaͤdlichen Sicherheits welche wir leichtlich ver⸗ warnung meiden koͤnnen: wenn wir fleiſſig gedencken an die Erſcheinung der Herrligkeit deß groſſen GOttes / und unſers Heilandes JEſu Chriſti: und dieſe Seine Stimme allezeit in unſern Ohren klingen laſſen: Stehet auf/ihrToden!und kommetfuͤr Gericht: OMenſch! was du thuſt; ſo bedencke Das Ende: Sir.7/40 ſowirſt du nimmermehr übelsthun ; noch dich deß HErrn Ta ! er 1.Xheff:siz, ar D 52° Et 0304040404040404040401020702010fo Lo o1otfoForor0Lototo}

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i. Joh .z / 9.

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Kom.s/ır.

2. Tim 2 / 21

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D6 ARTE TAT Sondern duwirſt/mi deinen | Seelen-Brautigam JEſu Chriſto / zur himmeliſchen Hochzeit 4 |

Geberblein. |

DE Du groſſer GOtt! ir arme IRenſchen dancken Dirvon gang Herken: daß Du uns / aus unausſprechlicher Liebe / Deinen einge⸗ bornen Sohn gefendet/und zu unferm Heiland und Seeligmacher ver rönet af Dh! laß uns ſolche Deine Liebe / und unendliche Gnade nicht zur Suͤnde mißbrauchen; ſondern / in einem zuͤchtigem / gerechtem und Gottſeeligem Leben / uns alle Zeit unſerer letzten Hinfahrt / und deß

Züngften Gerichts verſehen und alſo zu Dir / in die ewige Freude einge⸗ ben. Amen / in JEſu Rahmen! Amen / Amen!

Geſaͤnglein.

Im Ton: Allein GOtt in der Hoͤh ſey Ehrc.

T. he Ott ſey gelobt / der Seine Gnad Drum meine Seel! ermunter dich: Laͤſſt ͤber uns aufgehen | Gott hat auch dir gezeiget nd ung bekannt gemachet hat / Dz Licht deß Heils / durch welches ſich Aus Seinen Himmels⸗Hoͤhen/ Der Himmel zu dir neiget: Was Sein getreuer Will anuns: So folge nun / wie es dich leit/ Darnach wir Menſchẽ Seines Thuns / Und wandel / wie es GOtt gebeut/ Gehorſam ſollen walten. Dein Chriſtenthum zu preiſen.

| 2. _ 5 4 Er mil/daßwir/als Chriften Leut / Faßſtaͤts die Wag in deine Hand/ | Die boͤſe Lüfte meiden/ Die lehrt gerecht zu leben:

Und / vonder Welt Gottloſigkeit / Tritt den Cupido inden Sand; Uns unverzuͤglich ſcheiden; ı Seyfeufcher Zucht ergeben/ | Dargegen zuͤchtig und gerecht/ Daß Bildnis der Gottſeeligkeit Gottſelig / und als treue Knecht / Die / durch den ðtorch / wirdange Nach Seinem Wort / uns halten. deut / Laß aus den Bed blicken.

O JEſu! Jacobs Sicht und Stern! \ Derdu/imMenfchen Drden/

EIG BERZE

|

3:

O wohl! demnach / der dieſes Licht/ Das uns von GOtt erſchienen /

Laͤſſt kommen fuͤr ſein Angeſicht / Erſchienen / nach dem Rath deß Herrm Und ihme nuͤtzlich dienen: Biſt unſer Mitler worden:

Daßer / in ſeinem Slangund Schein / Hilff! daß wir ſehen ſtets nach dir/

Auf GOttes Wegen / geht herein/ Und / uns nach unfrer Chriſt⸗gebuͤhr/ Und lebt nach Chriſten⸗ weiſen. zu guten Wercken ſchicken.

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nn 97.

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Epiftel)

Enden Wonntag nach dem Chriſt⸗Tag.

Soße wird beſchrieben von dem heiligen

Apoſtel Paulo / an die Galater im 4. Cap.

vom 1. biß an den⸗. Vers. 1 nn | e —— 2 = I —— a a heit rof

—— der Zen Binder»

Eiland waren wir nur Knecht / Ertiärung $ Sonder einig Erbfehaffererht: bilden,

Aber GOttes Sohn hat geben

Freyheit /und ein ewigs Leben _ ir 5

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28 ICo)Ste

Der Erſte

3538 > Shfage aber: Co * der Erbe ein Kind —— iſt; fo iſt unter ihm und einem Knecht kein —— UL ) Linterfcheid;ob er mohleinHErziftalle@i i | : ==T7 ter : Sondern er ift unter den Vormuͤnden = und Pflegern; biß aufdicheftimmte Zeitvom Vatter: Al⸗ Ken „fo auch wir / da wir Kinder waren / waren wir gefangen!

See unter den aͤuſſerlichen Sagungen. Erima, I I. Da aber die Zeit erfüllet war fandte GOT. x ee Seinen Sohn / geboren von einem Weibe / und unter das N Geſetz gethan: auf daß Erdie /ſo unter em Gelege wa-t „ren / erloͤſete: Daß wir die Kindſchafft empfingen. Weil ihr denn Kinder ſeyd: hat GOtt geſandt den Geiſt Gerd | nes Sohns in unfere Hergen/der fehreiet: Abba! lieber j Vater. Alſo iſt nun hie kein Knecht mehr/fondern eitch Kinder. Sinds aber Kinder ſo finds auch Erben GOt⸗ | es/durch Chriſtum.

Paraphraſis oder

Erklaͤrung deß Wortverſtands.

Ch muß euch Galatern den Unter ſcheid deß Geſetzes und deß Col B angefiinoch bäffer erflären. Sage demnach / daß / ſo lang 9 Der Erb der vätterlichen Gürher noch ein unmündiges Rind ifF/unter ihm / undunter einem leibeigenen Knecht / fo viel die Verwal fung der Guͤther betrifft 7 Eein Unterſcheid fey: ob er wohl ein HERR aller Seiner vaͤtterlichen Gutber ift 5 die ihm aber/für feinem | vollfommenen Alter / noch nicht eingeraͤumet und uͤbergeben werden: Son⸗ dern er iſt unter den Vormuͤndern und Pflegern / und unter derer Gewalt / welchen die Guͤther indeſſen ſind anvertrauet: biß auf die beſtim⸗ te Zeit vom Vatter; da ihm die vaͤtterliche Güter ſelber pflegen uͤberge⸗ ben zu werden. Alſo auch wir geborne Jüden / da wir / in der verfloſſenen Zeit deß Alten Teſtaments / noch unverſtaͤndig waren / wie die junge Kin⸗ der / waren wir gefangen / und in einer harten Zucht gehalten; und muſten

die Laſt der vielfaͤltigen Geboth / und der Ceremonialiſchen Anordnung von Opfer n / von Feyertagen / von mancherlei Reinigung / von Enthaltung gemwifkt fer Speife/und dergleichen / tragen: welcher Geſtalt wir ———————

|

SRONONOET EBERLE ET LELENETE geoE

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Eur“ 2 |

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————— 29 6 den äufferlichen Satzungen deß Levitiſchen Geſetzes Tagen: durch) welche pe GOTT uns / als angehende Schuͤler / unterrichtete. Da aber die von * GOTT beſtimmete Seit eefüllet war / und der neue Bundangieng:fandtelyer. 317. en ISOTT Seinen Sohn vom Himmel herab/ geboren von einem zivar| 3

er lobtem / aber unver ſehrtem Weib / und unter Das Geſetz gethan; wel⸗ 409.073 3.38

*

ch em Er Sich 5 unter warff / ſelbiges / an unſer Statt / zu erfüllen:

zuf daß Er die / ſo unter dem Geſetz / ſolchem ein Genuͤgen zu thun / wa⸗ ⸗— en / von dem Fluch deß Geſetzes / und von der Laſt der Levitiſchen eremonien / erloͤſete / und Ihme / zu Seinem Eigenthum / erkauffte: daß wir die Kind⸗ Wafft / undem erblich Antheil an der Seeligkeit / empfingen / und / wie ein Kind / nach erlangten vogtbahren Jahren / und nach Abtretung der Vormuͤn⸗ der /mehrere Freiheit erlangeten. Weil ihr denn nunmehr bei Gott / aus lau⸗ ter Gnad / als Rinder geachtet und gehaltenfeyd: So hat GOTT den Heiligen Geiſt/( deſſen Mittheitungeuch das Leiden und Sterben Seines Sohns erworben hatNin eure Hertzen gefandt der da fchreiet: Ab- Iba/vas ift/lieber Vatter rund euch Iehret ; wieihr getroſt / und mit aller Zu⸗ berſicht / GOTT/als eurenliebreichen Barter/anruffen * Alſo iſt nun hier / unter ung Staubigen/Eein Knecht mehr / der dem Joch der Leviti⸗ ſchen Ceremonien / und dem Fluch deß Geſetzes unterworffen waͤre; ſondern eitel Rinder. Sinds aber Kinder: ſo ſinds auch Erben GOttes / und aller himmeliſchen Guͤther / durch Chriſtum; der uns / von jenen Ber ſwerungen entlediget / und dieſe Wohlthaten hat zu wegen gebracht.

J Nutzʒ und Gebrauch.

Hiebei haben wir zu behalten/ Erſtlich / eine Vermahnung / an die Vormunder: daß fie ihr Amt / gegen ihre vermah⸗ —— treulich verwalten ; fih/um ihre Gottſeelige Auferzucht / em⸗nuns. bekummern; und auch ihr zeitliches Vermoͤgen nicht verringern/oder ih n nen vor dem Mund weg nehmen / fondern vielmehr erhalten und vermehren füllen, Denn dazu verbindet fie nicht allein ihre/vor der Obrigfeit/gerhane fd hr vere Pflicht; ondern auch GOttes / deß aller oberften himmelifchen Vor: mundes/ernfter Bevelch; weicher ift ein Helffer / ja ein Datterder Wai⸗ ſen / und ſagt: Ihr ſollt keine Waiſen beleidigen. Wirſtu ſie beleidi⸗ gen: ſo werden ſie zu Mir ſchreien; und Ich werde ihr Fchreien er⸗ —* ren: So wird mein Zorn ergrimmen; daß Ich euch mit dem Schwerdtoͤde und eure Kinder auch Waiſen werden. Thut den der⸗⸗ Hi Waiſen Eeine Gewalt. Schinder nichtdie Waͤiſen. Derflucht|s.2 Def. 55 feyiwerdas Recht deß Waiſen beuget: undalles Dold ſoll ſagen: | Amen! Ich wil zu euch Eommen / und euch ſtraffen; und will ein mals/. 5% ſchneller Zeuge ſeyn / wider die / ſe Gewalt und Unrecht thun den | Waiſen / und ſie drůcken. Welchesallediejenige/fo Über der VBormunder

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Haushalten und Rechnungen geſetzet ſind / wohl mercken ſollen: denn ſolche 3% Bi Barshungen @Dtres gehen ſie auchan. nt oa | Re ii] Zum 8 PIERRE RISSE TSEEE RE REES Er ein nn

WIEOSEBIEBERIEOBEGIEBENTEBELZESEAITSEEZEBENSE3EH2UB0 | 2

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Sum Andern/haben wir zubehälteneine ee;

ee Lehre / von dem Gebrauch deß Moſaiſchen Geſetzes. Esha

uns zwar unſer Heiland / von dem Politiſchen / oder Gerichtlichen / und

Ebraof. Levitiſchen oder Ceremonial- Geſetz der Jůden / befreiet; weil ſolches

nur ſo Lang wären follte/biß unſer HERR Chriſtus ſich Selber einſtellete

Gal. /nz. Crhatunsaud von dem Fluch deß Moraliſchen Geſetzes / oder der

Zehen Geboth / befreiet: daß wir / wegen deſſelbigen / nicht ſollen verdamm werden; ob wir es gleich nicht allerdings halten und erfuͤllen koͤnnen: weil e⸗

al

—4 ben deßtvegender HERR CHRTSTUS es gänzlich erfüller hats damt COM ung / fo wir ung / in wahren Glauben / an Ihn halten würden; bon den

ſchweren Fluch und Dienft deffelben erlöfete. Denn gleich wie vorzeiten die

Ertfärung Roͤmer / ihren leibeigenen Knechten / durch Schenckung eines Huts die a Dienſtbarkeit erlieſſen / und ſie freh machten: Alſo hat uns auch det HERNN Chriſtus / durch Seinen voͤlligen Gehorſam / den Er dem ſtrengen Geſetzgele

ſtet / die heilſame Freiheit erarnet / und zu wegengebracht. Allein ſolches miß

fen rohe Weltkinder dahin nicht verſtehen; als wenn ung das Moraliſche G 2

ſetz / oder diegehen Geboth / gar nicht mehr Angingen.D nein! Denn ſo ſagt der

Rom· / z. Apoſtel Paulus: Wie? Heben wir denn das Geſetz / als eine untüchtige . Lehre / auf / durch den Glauben? In dem wir lehren; daß der Menſch durch den Glauben / ohne deß Geſetzes Werck / gerecht werde. Das ſey ferne Sondern wir richten vielmehr das Geſetz auf / und befräftigen es: in dem

wir lehren; 1: Daß das Geſetz nicht nur einen aͤuſſerlichen Gehorſam erfor⸗ dere / wie die Heuchler meinen: IE Daß auch Chriſtus das Geſetz / mit Seinem Thun und Leiden / für uns vollkoͤmmlich erfüllet: Deffen volk kommener Gehorſam uns / durch den Glauben / werde zugerechnet und 111. Daß / nach dem wir durch Chriſtum erloͤſet / und durch den Glauben an Ih n

für SOTT gerecht worden / wir Auch ſchuldig ſeyen / uns / mit kindlichem Ge⸗ horſam gegen Seine Geboth / unſerem ſo gutthatigem GOTT danckbar zuer⸗ zeigen. Denn wir doͤrffen nicht leben / wie wir wollen; ſondern wie unſer GOTT mil : der uns Seinen Willen / in den Zehen Gebothen / hat furge Brnpfios hrieben. Darm fagt David zu GOTT: Dein Wortiſt meines Fuſ⸗ ſes Leuchte/undein Licht * meinem Wege. Und fein Sohn Salo⸗

Späd.ei mon! Das Geboth iſt eine Leuchte / und das Befer ein Licht. Zu denm / ſo hangt Auch den Wiedergebornen noch allerlei Unvolllommenheit ans‘ Daruͤm müffen fie ihr Leben fleiffig/nach den Zehen Gebothen / examiniren

Rom.; / o, Und prüfen: damit fie ſich nicht für volllommen achten: Denn durch dag Geſetʒ koͤmmt Erkentnis der Sünden. Daruͤm fingen wir: \ |

8

———

BE BERBEBEWZESBEHTEHZEWFEBEN

Das Geſetz iſt ein Spiegel zart / Der uns zeigt andie fündlich Art / In unferm Sleifch verborgen, Zum Deitten/haben wir zubehalten einen Troſt: Daß der GOTT der vorher allein unſers HERAN JEſu

ae iz Ehriſn RITTER

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IENSEHZEHBENZEH ZEN ZEITEN

32* *

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Fprift Vatter war/nunmehr auch unfer Vatter worden/und zwiſchen Ehri is Ä Ka uns fein ander Unterſcheid iſt; als daß Er allein GOttes einge- orner und natürlicher Sohn / wir aber GOttes auserkorne Gna⸗ der ‚Binder feyn ; Welche GOTT / um Chrifti willen/indie Kindfchafft f aufund angenommen. Muͤſſen wir denn nun gleich/in diefer Welt / al⸗ in Ungemach / Armuth / Verachtung / Ver leuundung / Kranckheiten⸗ Exi- ium, und dergleichen Trübſeeligkeiten / ͤber uns ergehen laſſen: Ei! ſobleibt ins doch die himmeliſche Erbſchafft; die uns kein Teufel / tein Tyrann / noch je⸗ nand anders / wird entwenden / oder abnehmen koͤnnen. Können alſo / mit

Je Apoſtel Paulo / getroſt ſagen : Ich weiß / an welchen ich glaube / |: Tim...

md bin gewiß sdaß Er mir Fan meine Beilage bewahren! biß an

enen Tage: Da wir werden/ mit unferm HERAN Chriſto / offen- Cots/-

yahr werden/in der Herrligkeit. Indeſſen aber müffen wir un wohl

urſehen; daß wir nicht felber/durch unfere eigene Schuld / ung diefer Kind⸗

ct hafft/ und daher entſtehenden Erbtheils / verluſtig machen: welches durch viſſentliche Sünden geſchicht: durch welche der Geiſt Chriſti / aus unſerm he rktzen / vertrieben wird; und wir hernach nicht mehr recht bethen koͤnnen. Fromme Rinder halten ſich nicht zuden Feinden ihrer Eltern: wie ſollten denn vir Kinder Gottes uns zudem Satan / dem abgefagten Feind GOttes und ser Menſchen / halten⸗ Vielmehr müſſen wir alſo beſchaffen ſeyn⸗ daß wir / wie

Aſſaph / mit Warheit ſagen koͤnnen: Das iſt meine Freude / daß ich mich Pf737°-

HEOTT halte / und meine Zuverſicht ſetze auf den HERAN HERAN,

Gebethlein. p P% Tebfier HErr JEſu Chriſte! Dir ſey ewiglich Lob und Danck ge⸗

Sſagt: daß Du uns von dem unertraͤglichem Joch / und Fluch Ar gech

x Geſetzes / erloͤſet und die Kindfchafft Gottes’ und dag Erbtheil deß Bean Lebens / erworben haſt. Ach! regire uns allezeit durch Deinen niigen Geiſt: Damit wir / als gehorſame Kinder GOttes / leben / und Re Sünde wider dag Serviffen/nimmermehr verfichren. men HErr Khriſte FE! Amen! Amen!

Geſaͤnglein.

Im Ton: VNun freut euch lieben Chriſten gemein. | .. Sg Mn freue dich /du Chriſten⸗char! Daßalle Knechtſchafft Hab einEnd/ I YUndjauchge GOtt zu ehren; Die Kindfhafft ungfey zugewendt / Der Seinen Sohn macht offenbar/ Die alle Freyheit bringet. Und laͤſſt ww fr Sin hören ;

35 Foo Fo} =

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2.

Jawol / die Freiheit. Denn vorhin / Eh Chriſtus iſt erfchienen/ | Zwang das Gefeg der Menſchen Siñ // Daß wir nun frei find worden, © Daß fie nur muftendienen/ Und unter feiner ſchweren Laft/ Gebogen gehen/ ohne Raſt / Mit forchtſamem Gewiſſen.

33

Und wer nicht allesnahm in acht Nach deß Sefeges Weifen;

Der mufte fühlen feine Macht/ Ein Fluch vom HErrꝛen heiſſen.

O Jammer !könnt auch eine Pein

Der armen Knechte groͤſſer ſeyn / Als dieſe Laſt geweſen?

4 Nun aber/fegnt die Zeit erfüllt / Da GOtt den Sohngefender ;

Iſt aller dieſer Fluch geſtillt / In SegenFreud verwendet:

AM 2 |

Denn dieſer trat/an unfer Start) nd das Sefegerfüllet Hat:

5. {

Daher find wir nicht mehr / als Knecht/ Und / an das Joch / verbunden;

Jetzt haben wir dz Kindſchafft⸗Recht/

Durch JEſum Chriſt / gefunden?

Nun find wir Freud und Freiheit vol

unmehrdas Erb uns werden ſol /

Das Kindern zugehoͤret. 6. So mag nun Moſes Bann un! Fluch

Unstrachten zuerwecken: Du Jeſu! wirſt ———— Miit deinem ⸗ut / bedecken; Und uns / die wir nun in gemein Deß Vatters liebe Kinder feyn/ Das Erb im Himmel geben!

* a BEE EEE GE LEERE TEE ET ZEREE RETTEN GESETEEREE RE IETE 2 Rap 636963634853 % Ser ee IST GE GE LEE RISEISTTRERTRETER EEE

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EFFEREFPEFEEPEE

piftelin / \ - Bufden Neuenſahrs⸗Vag. "Sole wird heſchrieben von dem heitigen

Pr Bi! Paulo / an die Galater im. 3. msn. vom23. biß an den 2. Vers; -

ER „up

J Daruͤm dort dich nicht verweile | Sondern bald zu Chriſto eile._

e* Gefetses Anweiſumng auf Cor um. Sy Geſetz thut niemand gnug! ee Das ung draͤuet frets den Fluch? bilden, = 5

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SE SEREZESEHITO BEI SEUIESEUIESTHIE BESIEERIE STE NN 34 nt io) | J 2 Der Erſte gen 1 . Hedennaber der Glaube kam / wurden Mi Iunter dem Geſetz verwahret und verſchlo Aſen / auf den Glauben; der da ſollte offenbah | ret werden. Alſo iſt das Geſetz unfeh »Sucßemeifter geweſen / auf Chriſtum: daß wir dure | den Glauben gerecht würden. ! jap TI. Yun aberder Glaube kommen ift;find wir nid, | ec weni mehr unter dem Zuchtmeiſter. Denn ihr ſeyd alle GO tes Kinder / durch den Glauben an Chriſto FEſu. Den Kuna wieviel euer getaufft ſind / die haben Chriſtum angezogen . Hie iſt kein Juͤde / noch Grieche; bie iſt kein Knecht / noch HE anorg. Freyer; hie it Fein Mann / noch Wed, Denn ihr ſeyd all

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umaleiner in Chriſto FEſu. GSeyd ihr aber Ehrifti >f0 ſeydihr ja Abrabams Saamen / und nach der Verheiſſun

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IE BENAEER

Erben,

Paraphrafis,

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oder SS Erklaͤrung deß Worb Berftands,

1} \D Us folgendem/habt ihr / die ihr euch in den Gemeinen in Galati aufhaltet / ferner zuvernehmen: was fuͤr ein Unterſcheid unterdet Gecſetz/ und unter dem Evangelio ſey. Deñ ehe die Predigt deß Evan gelii / durch welche der Heilige Geiſt ven Glauben wircket / in der Welt ausg breitet worden; wurden wirindeffen/alsbeftrieftelunter dem Moſaiſchen Geſetʒ verwahret / und verſchloſſen auf den Glauben / der da / in dei folgenden deiten deß Neuen Teſtaments / klaͤrlich ſollte offenbahret wer den. Denn gleich wie ein Gefangener eingeſperret iſt / u nicht thun darff / wo er ſelber will und ſih immer der Straffe befahren muß: alſo wurden auch d Juͤden / in dem Alten Teſtament / unter den aͤuſſerlichen Satzungen gefa gen gehalten / und dorfften nicht eigenes Gefallens leben; muſten ſich auf immer beſorgen / fie moͤgten ſolchen nicht gnug thun / und alſo ftraffivurdt werden. Gleich wie auch die Præceptores und Zuchtmeiſter / ihre Schuͤler an fanglich ſcharff haͤlten / biß fie ſich ſelbſt regiren lernen / und immer hoffensfil werden einmal vonſolcher ſtrengen Aufſicht frei werden : Alſo hat fie auch das Geſetz / mit Furhaltung ihrer Suͤnden / und mit Ankündigung der ven dienten Straffen / ſehr gequaͤlet / und ein groſſes Verlangen nach Ehriſto

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em mai men ment WEERIEHBENZE BER FEGERIIEHSEH o 3 LIE vecket :damit fie, durch Ihn / von dem Fluch deß Geſehes erloſet/ und/duech| Ben Glen an Ihn / gerecht werden mögten, Nach den aber nun.

* demgeleiſteten Meſſia/ in aller Weit /ift geprediget worden: find wir / die wir glaubig worden / von der heftigen Anforderung deß hſezes entlediget. Denn ihr / die ihr euch an das gepredigte Evangelium pa et jeyd alle GOttes Kinder worden / durch den Glauben an

Va wie viel euer das Sacrament der heiligen Tauff / foindem! Neuẽ Teſtament / an ſtatt der Beſchneidung / iſt eingeſetzet worden / durch Mit⸗ vrckung deß Heiligen Geiſtes / empfangen baben ; die ſind / mit Kleidern of Heils / angezogen / und mitdem Rod der Gerechtigkeit Chriſti

leidet / und aller Seiner Wohlthatentheilhafftig worden, Und hat hierin: hen/ für Gott/feiner einen Borzug :er mög ein geborner Jůd / oder ein aus; ndiſcher Heid / ein Knecht / over ein Pa ah ein Mann / oder ein Weibfeyn. Denn die Staubigenan Chriſtum find allzumahl feine Glied⸗ naſſen: und Erift ihr Haupt. Seyd ihr aber Chriſto / durch den Glau⸗ en/einverleibt : fo ſeyd ihr ja Geiſtliche Kinder Abrahams / als def x Banere aller Glaubigen; und alfo auch / vermög der Derbeiflung/die m Abraham geſcheheniſt / Erben deß ewigen Lebens,

Nutʒ und Gebrauch.

Hiebei haben wir / Erſtlich /zubehalteneine

xehre / von dem Nutzen deß Geſetzes. Denn obwir gleich / durch ehre. koͤnnen gerecht und ſeelig werden: fo dienet es doch / fuͤr Eins / der Aufferlichen Zucht /und Bezaͤhmung der böfen‘Begirden > auf daß alle ı) Nenfchen/ auch diejenige/ fo nicht widergeboren find / eingezogen leben muͤß en/und wider GOTTES Gebot/aus Furcht der bevorftehenden Straff/ je richt handeln dorffen. Dariunfagt der Apoftel Paulus : Dem Bexech-/ont 19. . mit kein Geſetz gegeben/das ihn zum Gehorſam ziinge s dieweil er für Y ſabſt willig ift/feinem GOTTzu folgen : fondernden Lingerechten und Ngehorfamen/den Gottlofen und Sundern / den Unheiligen und ee Vatter ⸗moͤr dern und Nutter⸗moͤrdern / den Todſchlaͤ⸗

in den Hurern / tc. und ſo etwas mehr der heilſamen Lehre zuwider * Andern / zu der Erkentnis der begangenen Suͤnden. Denn durch

Das b Sees koͤmmt Erkenntnis der Sande: fhreibt Paulus. , Yind|stom. 120. *

He

k 2,

rmahl: Die Suͤnde erkannte ich nicht / ohn durchs Geſetz. Dar) "77 | lzart /

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Be 6 Hr $ Inunferm Fleiſch verborgen,

= Gottſeelig / oder auch wie Gottloß / du eye; ik tritt nur] rden Spiegel der Zehen Gebot: fo wirft du alſobald ſehen / daß dein Chriſten⸗ thum mit Schandſlecen /wider alle Gebot er Und wollte) 5

. Das Öfen iſt nur ein Spie Path uns zeigt an die i

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—TTISHTT ein jeder/ausallerfei Xemrern und Ständen ftellete ch al fich affotägkid für diefen Spiegel der würde verhoffentlich feinen Hochmuth und Sicherhe ſincken laſſen. Zum Deitten/zu einer Anweiſung eines Gottſeeligen & bens und Wandels ; damit auch die Wiedergeborne lernen mögen / welch Wercke und Gortesdienft/in den Augen deß Allerhöchften/angenehn feyen Denn ob gleich menfchliche Vernunfft den Unterſcheid / zwiſchen dem Boͤ und dem Guthen / zimlich wohl weiß: dannenher der Apoſtel Paulus ſagt | 5 Daß deß Beferzes Werd / auch inden Hertzen der Heiden / befehri beu fey: So werden wir doch defto mehr vergewiſſert; wenn wir deffen ein flat ‚resgengnisindemWort GOttes haben. Daruͤm fagt David: HErr Dein Wort iſt meines Fuſſes Leuchte / und ein Licht auf meinen Wege.

Zum Andern / haben wir hiebei zubehalten eine Vermahnung / zur Danck ſagung: daß unſer HERR Chriſtus uns bon dem beſchwerlichen Joch deß Levitiſchen Kirchengeſetzes / von der ſchmertz hafften Beſchneidung / von den vielfältigen Opffern/ rc. und von dem harte weltlichem Recht Moſis befreiet / auch uns viel ein groͤſſer Licht in der Erkant nis der Goͤttlichen Geheimniſſen / gegeben / als man / in dem Alten Teſta ale bat. Denn das Geſetz hatte nur den Schatten vo den zukünftigen Guͤthern; nicht das Wefen der Guͤther felbft: #2 ber der Coͤrper ſelbſt ift in Chriſto zufinden ; welcher in dem Geſetz / wie wohl zimlich duncfel/ift fürgeftellet worden. Iſt ale das Neue Teftamenk dein Attenbillich fürzuziehen. "Denn der HERRMeſſias har Sich nunmeh | wuͤrcklich eingefteller/und dag grofe Verſoͤhnopffer / fur aller Weir Suͤnde verrichtet: und iſt noch allegeit bei uns /in dem Wort/und in den Sarramen fen. Er hat uns vie Stellen der heiligen Schrifft fo deutlich erklaͤret / un 9 auch her Re klaͤren laſſen: daß dergleichen vorher nich geſchehen iſt. So haben wir auch eine voͤlligere Erneurung deß Hertzens durch reichliche Ausgieſſung deß Heiligen Geiſtes / dem Willen GOttes fire willig zu gehorſamen. Darum laſſt uns die Seit erkennen / datinne uns der ne AR JEſus ſognaͤdig hat heimgeſucht. | B !

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Geherhlein. | %

9 Ampere GOTTıhimmelifcher Darter ! Wir danden Di von ganken Herken : Daß Duuns zur Kindfchafft beruffen? u } ein Erbtheilan dem Himmelreich gewidmet / und verſprochen haſt. ſende ung Deinen Heiligen kindlichen Geiſt; der den Glauben an de: nen Sohn JEſum Chriſtum in unfern Herken erhafte und rad und uns zu dem Gehorſam Deiner Geboth willig und freudig ma

damit wir leben / wie Pi A GOttes gebühret / und wohl anſtehe jet und) durch unfer Leben auch andere zur Gottfeeligfeit / A angef fr —— Auen! in Shen Jen u N

$ut. 19/44

Roͤme g/ı5.

———— See SEEN ee ———

ER N a * Im Ton: Er ae Zelfft mie Guͤte preifen? x A ı che Schmertzen laß dich anderweit tdeß Geſetzes Laſt / Au N leer Chriſtum weifen/ wenig? „Die ann Aa Angſt und North |: u finden: Öesunfern Sunden Rah fen re fagt * + ir 2 Aare ER | Don Such und Stra nd w * und wa⸗ für ſchwere Piagen Der Sund gedrohet ſeyn: niemand iſt / auf Erden Schau du nur Lubg an er das Geſetz erfuͤllt; Das Bild / das Er erhoͤhet / un werden die Beſchwerden Das kupffer⸗ faͤrbig ſtehet/ Zum beſten jederman.

ts anders iſt zu leſen/ ſterben und verweſen / Wer iſt dardurch bedeutet? Als ewig⸗ ige Fluch, Das traute J Eſulein / Das GOTThat zubereitet/ | Den Sündern ingemein. och / du meine Seele! Ob Moſes ſchon iſt Feind; Berzage Ja nicht gar/ Wer nur auf JEſum bauer / dich zu aͤngſtig quaͤle: Auf JEſum hertzlich trauet;

s mildert die Gefahr / gleichwol GOtt zum ie von der Suͤnde ruͤhrt /

FEfüs/der Sein Leben/ Ha —* dich / hat dargegeben/ Nun JEſu! Heil der Armen⸗

ich aus der Nothgeführt, - 1 - Auf dich verlaß ich mich: Du wirſt dich mein erbarınen/

Ir 077.) Mirhelfferfetigliht !:

nn en | m ich ſchon auf der Bahn Bart Der Sünderiezufindens.

a Staub an hen u —— aanna J jr v

man? aarlunı —— LER ‚up! Su CE | #

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nach dem * euen Jahrs⸗ Cag.

golche wird beſchrieben von dem heiligen

Apoſtel Paulo / an Titum im 3. Capit. vom 4. biß an den ⸗. Ders.

—* SL $ ink Banned !

Re * die —— Dam muß ſeyn die Suͤnde leid: So wird / auf ein glaubigs Reuen / Eſus unfer Hertz verneun.

YA aber hen die und Leut⸗ a )i fechigfeit GOttes / unſers Heilandes: nicht air g uͤm der Wercke willen der Gerechtigkeit/ die &? wir gethan haften 5 fondern nach Seiner Barıbersggfeitmadke runs feelig: II.durch das Bad der Wiedergeburt / und Erneuerung deß Heiligen Geiſtes: weichen Er ausgegoffen hat / über uns / reichlich / durch Jeſum Chriſtum / unſern Heiland ;”" A afdah wir / durch defjelbigen Gnade / gerecht und Erben pa —* ewigen Lebens / nach der Hoffnung. Das iſt ge⸗ wißlich waar.

Ban Theil Ich» vet: Ducch wasMirrel

TRENNEN

Paraphrafis, oder

Erklaͤrung deß Wort⸗Verſtands.

EN Ninnere // mein Sohn Tite! deine Zuhoͤrer / daß fie nicht vergeſſen ihres und unfer aller klaͤglichen Zuſtands / vor der Bekehrung: da = wir nichts wuften/weder von GOTT / noch von dem Weg / zu ine zu kommen; fondern dieneten den Lüften deß Fleiſches / wandelten eitel fehädlichen Irr⸗wegen / die zur ewigen Verdamnis fuhreten. Aber/ et! in ſolcher dicken Finſternis der Unwiſſenheit und Suͤnde / iſt erſchienen / Be ein helles Licht aufgegangen/die Gnade und Freundlichkeit Got⸗ kpssrr.

c hAwie die gefallene Engel/in unferm Elend hätte ſterben und verderben en; doch nichts deſtoweniger deß Schages Seiner unendlichen Guͤte ung ithafftig gemacht sunddarinnenertwiefen Seine Leutſeeligkeit: daß Er/|erersp«- ein rechter Menfchen-Freund/ung über die Engel und alle Creaturen ge” et. Ja !es hat ſich aucheingeftellet JEſus / unſer Heiland ; der uns ere Suͤnde vergeben/und derfelben in alle Ewigkeit nicht mehr gedencken il, Und hierinnen hat GOTT nicht angefehenunfere Werck. Denn en...

shätte anung/die wir ohne Glauben waren/ GOTT gefallen fönnen 2] hd ob wir wohl etwan erbarlich gelebt /Aufferliche Werde der Gerechtig⸗ sit if /und alfo( der Menfehen Urtheil nach) etwas Gutes möchten gethan ben s Soiftesdoch viel zu wenig geweſen: dieweil wir / wenn wir alles ge⸗ | ı haben/ung für unnůtze Knechte erfennen mügen. Sondern/|werziic.

eit / damit Er uns\epge.214. Er all unſerm Ver⸗

36% IN JENINEEIRNENENRERNEHBERRER

E ARTE HERURR

ch Seiner geoffen und unendlichen Barmhertzi iebet hat / da wir tod waren in Suͤnden / i

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do dienft Tee arm Et 9 ſchloſſen ; ſolchen Seinen Rath / in Seinem heiligen Wort / uns geoffenbaret

und / durch die Menſchwerdung Seines Sohns / ins Werck geſetzet. Und obil

wol GOTT /ohne Mittel / ſolches hatte thun koͤnnen; fo hat es doch Seine * Gottichen Weißheit gefallen / durch Mittel mit uns zu handeln ; undhat/au Seiner Seiten/nebendeingepredigten Wort/eingefegt ein heilfames Bad der

Widergeburt/und Erneuerung deß Heiligen Beiftes : nemlich DEM a heilige Zauffe- In welcher heiligen Handlung wir / in Krafft deß Blut⸗ F

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Chr ifti/oon Sunden abgewaſchen / den HERAN Chriſto einverleibet/ und um deſſelben willen / gerecht gemacht / und von GOTT zu Snaden-Kindert

2

* angenommen werden: Dabei uns auch Dee &. Geiſt / welchen Er übel | \ uns ill hat / wiedergebieret / den Glauben / damit wir ſolche Wo that unſe ers theils ergr eiffen / anzündet / den alten Menſchen toͤdet / und un &e-1/75- verneuert zum geiſtlichen Leben / in rechtſchaffener Gerechtigkeit und hr 3. Mof. Heiligkeit. Und wie der Heilige Geiſt / in der Schöpffung/aufdem Waß vili —* ie —— en Ba f rtlärung Er unſere Hergen (die von Natur Gevaͤſſe deß 59rns geivelen/in Chri * ſto aber zu neuen Creaturen worden) zu Gevaͤſſen der Gnaden / zu allem gu =: them Werck bereitet. Und gleich wie der Heilige Geiſt über die Apoſtel iſt aus 7 anal gegoffen worden / ſichtbarer Weife :- alfo wird Er auch uͤber uns ausgegoſſen war unſichtbar; aber doch reichlich: daß die Glaubige keinen Mangel haben an irgend einer Babe: fo viel zur Seeligkeit vonnoͤtheniſt. u 309.1 6/7. ſolches gefhicht durch IEſum Chriſtum / der mit Seinem Gang } Ö Vatter / den Heiligen Geiſt erworben / und / durch wahren Stauben/muß er 5 griffen werden: auf daß wir / durch deffelben Bnad/gerecht werden. 50 Denn Gott der Vatter macht uns ſeelig; in dem Er uns / aus Gnaden / die ds Seeligfeit ſchencket. Chriſtus / der Sohn Gottes / macht ungfeeligs dage 5 Er unsdie Seeligfeit/mit Seinem Leiden und Sterben/erwirbt. Der Heili * ge Geiſt macht uns ſeelig; daß Er uns die Seeligkeit / in dem Evangelio/kraͤß

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do fig anbeut/und unfere Hergen erleuchtet. Der Glaub macht ung feelig 8* daß Er das jenige / was ung vorgetragen wird / ergreifft / und ung zueignet Die Tauff macht uns ſeelig; daß ſie diß alles bekraͤfftigt und verfigelt, Um alfofind wir Erben deß ewigen Lebens. Denn ſind wir Rinder; om 3% wir auch Erben : nemlich GOttes Erben / und MitErben Chrifti, Die og Nom. 7 Erbſchafft iſtuns gewiß: denn mir find allbereit itzt ſeelig; doch indes 3: Hoffnung / und noch nicht in völliger Beſitzung. Und daran, zweiffele n .2tef.s/ niemand; Es iſt gewißlich waar. Getreu iſt Er / der. euch rufft DJ 1. Welcher wirds auch thun: und das Gute / ſo Er in euch angefandl * gen bat / aus Gnaden / fortſetzen und. vollfuͤhren / biß an del i Tag JESU Chriſti: (wofern ihr nur Seine Gnad nicht murhroilligl E 9*

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„par 7, bon euch ſtoſſt daß ihr das End euers Glaubens davon bringet / nem lich der Seelen Seeligkeit.

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388 RECHT

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{ 4 I ie Muauttʒ und Gebrauch. Br! Hieraus nehmen wir/erftlich /eine

Nutz und Würckung der heiligen Tauff 5 oder von den herrll⸗ Lebre. hen Gut⸗ und Wohlthaten/fo uns GOtt / durch die Tauff / mittheilet. Diefel: Affe S. Paulus zuſammen in zwo Häuptquellen/ wenn Er die Tauff nen⸗

fl. Eine Wiedergeburt, IL Zine Erneuerung deß Heiligen

Beiftes 8 die Tauff ſey ein Bad der Wiedergeburt / lehret uns Chriſtus leichsfe li⸗ bei dem Evangeliſten Johanne: Es ſey denn / daß jemand ge⸗ Zoh//5. oren werde / aus dem Waſſer der heiligen Zauff/und Geiſt / welcher / u h die Zauff/zur Wiedergeburt Fräfftig iſt: fo Ean er nicht in Das GOttes Eommen. In ſolcher Wiedergeburt / zundet der Heilige den Glauben an / wuͤrcket und vermehret denſelben: daß wir / durch den |Gatsızr. lauben / Chriſtum anzie hen. Es iſt auch die Tauff ein kraͤfftig Mittel der 8 1 ergebung der Suͤnden. Ihr ſeyd abgewaſchen von euren Suͤnden / urch den Nahmen deß HERRVY IEſu / auf welchen ihr getaufft —8* durch den Geiſt unſers GOttes / welcher durch die Tauff kraͤf⸗ Gwurcket. Und: Chriſtus bat Seine Gemeine gereiniget / durch |epyer.s.c. das Waſſerbadim Wort. Sowerden wir auch dadurch zu Gottes Kin dern gemacht. Denn die / aus Bott] geboren find/die find Gottes Kin- der. In Summa: Es wird uns darinnen geſchenckt das Leben /und die eivige St kn Epriftusfagt: Wer glaubt/und getaufft wird/der wird Dart. 14 feelig werden. Und St. Paulus fagt : Die Lauf macht uns feclig?| pen,‘ He nlich /als ein von GOtt verordnetes Mittel / dadurch die Sind abgewa⸗ I hen/und vergeben wird; wo aber Vergebungder Suͤnden ift ; da iſt auch Le⸗ en und Seeligkeit. Ä Die andere Haupt⸗quell der Wohlthaten/fo GOTT / durch die Tauff / wuͤrcket und ausfheifet/iftdie Erneuerung. GOTTgibt uns den Heiligen Geiſt / welcher unfern Verſtand / Willen / und alle Kraͤffte / erneuert: | daß das verlohrne Ebenbild GOttes / in uns / wiederuͤm anfängt angerichtet zu werden / und wir den alten Menſchen aus⸗ und hingegen den neuen an⸗ sieben; daß / in uns / der Geiſt das leiſch unter ſich zwinget: damit Die Fuͤn⸗ mehr herrſche in unſerm ſterblichen Leib / ihr Gehorſam zu ler en/nach feinen Lüften. Denn / was aus dem Geiſt geboren iſt / Joh.a/6. as iſt Geiſt: das iſt / die durchs Waſſer und Geiſt wiedergeborn ſind / die * geiſtliche Menſchen. Und wieſie / vom Heiligen Geiſt / zu allem guten getrie⸗ She :alfo befleiffigen fie ſich auch der Früchte deß Geiſtes; damit fie/im eiſt ihres Gemuͤths / von Tag zu Tag / erneuert werden, 9 Dors Ander / nehmen wir heraus eine * Vermahnung: Daß wir auch in der neuen Geburt leben. Die Wieder⸗ out wird / in der Tauff / auf einmal verr en und iſt alfobald vollkom⸗ men ——

1.Eor. 6/1.

‘Yoh.i/iz,

Coloſſ.ʒ / to. Roms 6/ız.

Galat.sjı2. Eph. 423

RIEDEL TIERE IE TITTEN HTEN

Yermabz 3 nung.

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net Sea men: Aber die Erneuerung erſtrecket fich durchs gange Leben ; und wird EC ,, nr. * erſt / im ewigen Leben / gantz volllommen ſeyn. Denn ob unſer Aufferlichen Menſch verweſet; fo wird doch der innerliche / von Tag zu Tag / er neuert. Darum ſo laſſet uns vonallen Befleckungen deß Fleifches und deß Geiſtes reinigen / und fortfahren mit der Heiligung in der Forcht Gottes. Sind wir wiedergeborn ; ſo muͤſſen wie auch / in einem neuen Leben / wandeln. Wie kanſt duſagen: du ſeyeſt vom Heiligen Gei wiedergeborn / und erneuert; wenn du nach dein Fleiſch / nach dem alten Men fehen/tebeft ? Die neue Geburt erfordert ein neues Leben / neue Bewe u gung / neue Wercke.

Vors Dritte / nehmen wir heraus einen u Troſt / von der groffen Lieb und Freundligkeit Gottes: daß Er ein erh Menfchen: Freund fey /und Ihm unfere Sedligfeit ernftlich Taffe angeleget | feyn. GOTT der Vatter hat Seinen Sohnfür unsdahingegeben. Dee Sohn GOttes nihmt unfer Steifch und Blut an. Der Heilige Geift wurcket inunsden Glauben: mit welchem wir die Wohfthaten Chriſti ergreiffens und andere ſchoͤne Tugenden/ mit denen/als Fruͤchten / wir den Glauben beweſen Die gantze H. Dreieinigkeit wohnet bei uns. Und ob wol viel Schwachh fen noch mit unterlauffen: will Er uns doch dieſelbige zu gut halten / Gedult init uns tragen; wo wir geſtrauchelt: uns (mern wir nur dem Heiligen Gef \ nicht widerftreben ) wieder aufrichten/ alle Sünde in die Tieffe veß Meers werffen/und uns / aus Gnaden / geben die Erbſchafft deß ewigen ke bens. Wie denn auch der frome Münch/Bernhardus, ſich getroͤſtet: Daß 7 Chriſtus den Himmel habe auf zweierlei weife: Erſtlich / als ein natů | licher Erb: darnachals ein Mittler und Heiland / der den Himmel/mi feinem Verdienſt / erworben. Nach der erſten Weife/behalfe Erden Hinz mel vor ſich: nach der andern Weiſe aber / ſchencke Er ihm und allen Glaub⸗ gen / ſolchen aus Gnaden / durch Sein Leiden und Sterben. Und nach dieſct Weiſe habe Er fug und recht / ſich deß Himmels anzumaſſen: und werde auch] in ſolcher ſeiner Hoffnung / nicht zu ſchanden werden. «

Endlich / nehmen wir heraus eine warnung Warnung / eines theils vor Stoltz und Vermeſſenheit: als ob wirs im! Gott verdiener haͤtten; daß Er uns / von rechtswegen / die Erbfehafft deßemizt gen Lebens einraumen muͤſte. Denn es iſt ein unverdientes Gnadenwerck Got⸗ tes. Wir find nicht natuͤrliche Erben; ſondern / aus Gnadẽ / zu Kindern Gottes in Chriſto / aufgenommen. Andern theils vor Sicherheit: daß wir nicht ged cken ſollen: weil Gott ſo freundlich und gnaͤdig ſey: daß Er gar nicht zoͤrnẽ koͤn nezoder wegen unferer Sünde / gar nicht richten noch verdamen werde. O! E iſt nicht alleinbarmhergig sfondern auch gerecht. Daruͤm kan Er nicht iunge N hen; Er muß diejenigeftraffen/die ſeineFreundlichkeit nicht erfennen/noch anz | nehmen wollen. Weil die erſte Welt fich den Geiſt Gottes nicht wollte]! durch. die Predigten/in der Gnadenzeit / ſtraffen laflen: mufte fie un |

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Sonntag nachdem | Feſt der Erkßenung.

Soldje wird beſchrieben von dem heiligen’ Apoſtel Paulo / un die Kom. im 2 Cap.

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Als dir zulaͤſt dein Gebuͤhr. Wer ſich ſtets wil hoͤher machen⸗ Macht / daß andre ſeiner lachen.

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> &h ermahne euch / lieben Brüder! durch die = 3) Barmbersigfeit GOttes; daß ihr eure Sera, —— *— bber begehet zum Opffer / das da Iebendig/het-nämen = —i— rlig/ und GOTT wohlgefaͤllig ſey: Welches Ian ep euer sernünfeiger Gortesvienf, Und ſtellet euch nicht dieſer Weltgleich; Gondern verändert euch / durch Ver⸗ neuerung eures Sinnes: auf daß ihr prüfen mögets web... h fen der wohlgefaͤllige und der vollkommene Got⸗ Sei er tes le, then 11. Dam ich fage/durch Die Gnade / die mir gegeben en ee iſt / ſdermannunter euch: daß niemand weiter Hon ihm|. * halce; denn ſichs gebuͤhret zu halten: Sondern daß Er· 2 don ihm mäfliglich Baltes cin jeglicher / nachdem GOtt 6 Sgetheilet hat das Maß deß Glaubens. Denngleicher v perfe/ale wir / in einem Leibe / viel Glieder haben 5 aber alle Glieder nicht einerlei Geſchaͤfft haben: Alſo ſind wir viel n Lew in Chriſto; aber untereinander iſt einer def an J d n G ie D

5 5 \

Paraphrafis,

oder Erklaͤrung deß Wort⸗Verſtands.

MRS N Hr/imeine lieben Bruͤder! die ihr / ſamt allen Staubigen/ mit SF A Shrifto zu der allergenaueften Verwandſchafft gelanger/daß Er ſich auch nicht ſchaͤmet / euch Bruͤder zu heiffens Fchyderjeman a euch bruderlich gefinnet bin und mic hinwiderum aller Lieb und Treuzur euch verfehe / ermahne euch. Ungeachtet ich/tragenden Amtshatj"r=r* xen / euch wohl befehlen fönnte : will ich euch doch allein freundlich erinnert/ * vor GOTT bezeuget haben / durch die Barmhertzigkeit GOttes / die euch tieff zu Hertzen gehen folle sin Erwegung / was fuͤr unausſprechlich⸗ —— euch GOTT erzeiget: indem Er euch / die ihr tod wa⸗ Erbeſ / s- et in Suͤnden / in Chriſto lebendig gemacht ; mit ſeinem Wort und eiſt erleuchtet / und täglich viel Gutes / an Leib und Seel / beweiſet: Daß be/zu Bezeugung eurer Danckbarkeit / euch eines Gottſeeligen Wandels be eifiget und / weil Er euch zu Prieſtern gemacht / Ihme Opffer bringet "2° nicht ‚cha U SÖESSEISERSE SEE TSEROE ICH SER SSHICRCEICE SE SEITE RSETENE

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nicht aber/wie im Alten Teftament/ (denn diefelbe/als Vorbilder / in dem v8 | | z E97 ligen Opffer Chriſti / am Creutz⸗Altar / ihre Endfchafft erlanget,) ſondern eu re Leiber / wie nicht weniger eure Seel und Gemuͤth / ſamt allen affecten, Li | fen und Begierden / begebet und GOTT dem HERAN darftellet zum Opffer; das dafey lebendig/ und nicht von gefödet- oder gefchlachtetem \ Dich : fondern alſo / daß das Fleiſch / oder das fleifchliche Beginnen / getoͤdet werde ; der Geift aber lebe: Und wie fonft der Tebendige Leib von der Seelen Cosi alſo der innerliche Dienfch von dem Geiſt GOttes regieret werde: daß die / ſe * leben / hinfort nicht ihnen ſelbſt leben / ſondern Ehrifto der fuͤr ſi geſtorben und auferſtanden iſt. Es muß auch ſeyn ein heilig Opffer / da da aus einem ſolchen Hergenherrüuhre/fo mit dem Blut Chriſti gereiniget iſt Edr.iz/14- auch darneben der Heiligung ohn welche niemand G Ott ſehen wird nachjage. Und wie man weiland nichts unreines opffern doͤrffen: all .Tim ſng muß auch abtretten von der Ungerechtigkeit / wer den Kahmen Chriſti nennet; ſich zu Chriſto bekennet / und von ihm ein Chriſt begehret 98 nennet zu werden. Soll es aber GOtt wohlgefaͤllig ſeyn: ſo muß es in Ebr. n/s wahren Glauben geſchehen; als ohne welchen unmuͤglich iſt / GOTC gefallen!: und durch den Glauben an Chriſtum / der Sein Blut zur Rein gung für unſere Suͤnde vergoſſen hat / werden die Hertzen gereiniget. Wel Ap · Geſch. ches Opffer ſey euer vernuͤnftiger Gottesdienſt: daßihr / GOtt zu Die, 519° [nen/euch befleiffiget / nicht nach Einrathen der mangelhafften blinden Ver : ( Mldieweil der natürliche Menſch nichts vernimmt / von Geiſt GOrtes ) oder aus eigner Andacht ohne Gottes Wort: damit Gott un ‚vergeblich gedienet wird; oder daß ihr / wie unverſtaͤndige Roß und Maͤu ler den Befehl GOttes euch widerfeget : ſondern aus einem/durc den Gei Gottes / erleuchtetem Gemuͤth; nad) Anweifüng der vernünftigen lauf „Perr. 2/2 teen Milch deß Ööttlichen Worts: das / aus unverſtaͤndigen Kindern verftändige Chriſten machet.

armer) Dargegen huͤtet euch / ſo lieb euch GOttes Huld und eure Seeligkeit iſt er daß ihr euch nicht dieſer Welt gleich ſtellet: weder den böfen Lüftenu Begierden nachhaͤnget; noch die betrügliche Larvendiefes irrdiſchen und ſund lichen Weſens euch belieben Taffet : viel weniger deſſelbigen euch theilhafftig Jat aſa macht. Sintemalder Welt Freundſchafft GOttes F eindſchafft iſt Sondern befleiſſiget euch; daß das Ebenbild GOttes / zu welchem ihr er ſchaffen ſeyd / in euch verneuert werde. Daruͤm veraͤndert euch. Den weil ihr / durch den Geiſt Gottes / wiedergeborn und neue Menſchen worden ſeyd: ſo muͤſſt ihr nicht in der alten/fondern in der neuen Geburt / durch De neuerung euers Sinnes / leben. Ihr muͤſſet anders geſinnet ſeyn / als ihr / vor eurer Bekehrung / waret / und / durch Beiſtand deß Heiligen Geiſtes 3] einen neuen Sinn / Verſtand und Willen annehmen ; auf daß ihr prüfe N und /ndch Anweiſung deß Goͤttlichen Worts/erlernen moͤget: wie / durch den leidigen Suͤndenfall / neben dem Verſtand / auch euer Will verderbet ſey und euch gezeiget werde der allein gute / wohlgefaͤllige

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lEommene Gottes {will nad) welchem ihr auch all euer Thun und Laf —— Unvermoͤgen erkennen / und GOtt anruffen ſollt; daß Er Opffer eures zwar unvollkommenen / doch kindlich⸗willigen Gehorſams pfare/ 3 mm / in Gnaden / gefallen laſſen / und / was daran mangelt / mit dem voll⸗ * nmenen GehorſamChriſtierſetzen wolle, Becien nach huͤtet euch vor Hoffart. Dennich ſage / durch die Gna⸗ die mir ge geben iſt / Krafft meines tragenden Amts / der ich / von Gott / em Apoſtel / euch den Weg zur Seeligkeit zu weiſen / beruffen bin / jeder⸗ nunter euch / er ſey wes Stands / oder von Gott mit Gaben gezieret / wie Ele: Daß niemand/in denen von GOtt verlihenen Saben/den Sachen peder zuniel/noch zu wenig thue 5 daß er entweder wollte weiter von ihm alten / und ihn allzuviel einbilden / als wenn er esallein ware: oder diefehohe aben von fich felbft Hätte; andere aber dagegen verachten. Denn alfo ge ühretseinem Ehriften nicht /fich zu halten. Sondern daß er von ihm Jäffiglich halte; erteñe / daß / was er hat / ihm von Gott befhehret ſey. Dar⸗ er ſolche Gaben nicht aus der Acht laſſen / oder wieder faule Knecht / inimarp.2;/ je Erden verfcharren vielmehr aber diefelbige/ mit eiverigem Gebet /und|, —— zeuem Amts⸗fleiß / erwecken fell. Ein jeglicher / er ſey in was Stander/ volle / hat zubedencken; daß ſolches nicht geſchehe ohngefehr: Sondern nach⸗ em GOtt / aus unverdienter Gnad / ausgetheilet hat das Maß de Blaubens ; und nachdem die Amts verrichtungen / bei Seinen Glaubigen/ of ch 8 erfordern, Derowegen ſoll er feine Gaben / mit demuͤthigem und ineebarem Gemüuͤth / zu Gottes Ehr /und deß Nächften Beſſerung / anzu⸗ ven ie bearbeiten. Denn gleicher Weife/als wir in einembollfom, henemenfehlichem Leibe viel Glieder haben; und doch / ſoviel derfelben / feines überflüffig und unnöhtig: fintemal ein jedes zu feinem'befondern iBenvon GOtt verordnet / und ſoweißlich gefchaffen iſt; daß keines deß an- ern —* ſey ſo gering / als es wolle / entbehren kan. Alſo iſt auch ein einiger geiſt⸗ ic welchem Chriſtus das Hauptiſt. Wir aber (ſoviel unſer ft) d ein Leib in Chriſto. Ein jeglicher glaubiger Chriſt iſt ein Glied an infelbigen ; keiner aber allein macht denſelbigen Leib: Sondern unter eins nder iſt einer deß andern Glied / deffen er nicht entbehrenfan. Darm A keiner den andern weder verachten noch meiden; fondern/an Seinem Ort / SD und dem Nächten getreulich zu dienen / ſich befleiffigen.

u | ä Nautz und Gebrauch,

ei Hieraus nehmen wir / Erſtlich / eine

xehre: Daß / durch die Lehr von dem ſeeligmachendem Glauben / (wie fi Lebre· unfen Evangelifchen Kirchen getrieben wird) die Lehr von den guten Wer, kenund neuem Gehorſam nicht aufgehaben sfondern vielmehr beftetiget wer⸗ or Bu derowegen eineLehr neben der andernfönnund müſſe werden. 9 Eshatte St. Paulus / im dritten und vier dten Capitel dieſer za Kom.3..& BE 7 en; daß wir / „ohne! die Werck / aus lauter Gnad und Barm Eat

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Ps [i *

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7 77IEHftes/feelig wurden : wodurch er die Lehr vonguten Wercken fogar nid Nom, 3/31. aufheben tollen sdaßer vielmehr ausdrücklich gefagt : Er richte vielmebt Das Befer auf indem wirdarnebenlehren; daß das Geſetz nicht nur ein äufferliche&ehorfamvonunserforderesfonden daßferner/nach dein vir/ad N t Gnaden/durd Chriſtum / erloͤſt und durch den Glauben an Ihn fur GHAM | gerecht worden/wir auch ſchuldig fegen/ung gegen Soft von | zuerzeigen/und/nach feinen Gebothen / zu leben. Dariım Er eben / aus dieſen Grund der Gnade und Barmhertzigkeit GOttes / die Chriſten zu einen Gottſeeligen Wandel vermahnet. Und wenn er anderswo die heilſam Gnade Gottes hochruhmet; zeiget er fo balden die Wurckung derſelben an daß fie mit nichten / wie ſie gelaͤſtert werde/ein unordentlich / ſundlich und um hr iftlich Weſen verurſache: Sondern viel mehr uns zuͤchtige / und unter weiſe; daß wir follen verlaugnen dasungöttliche Weſen / wider die er fte/und die weltlichen Luͤſte/wider die andere Tafel s und zuͤchtig gegen! uns ſelbſt / gerecht gegen dem Nächfteniund Öottfeelig gegen GOTT] IZ = Pfzo/4, |ben follen. Und König David fpricht : Bei GOtt fey Die Vergebung der Suͤnden: daß man ihn förchte/und/in findlicher Forcht/ Ihm beftän &. 7/47. dig diene. Und dieſen Schluß macht der HERR JEſus ſelbſt: pl Vergebung vieler Sünden eine Urſach groſſer Lieb ſeyn folle,

Dors Andere/ nehmen wir heraus eine

Vermahnun g: Daß weil uns Chriſtus von Sunden/mit Seine Blut / gewaſchen; zu Prieftern gemacht; in der Cauff mit denH.Gd geſalbet; daß wir Das außerwaͤhlte Geſchlecht / das Koͤnigliche / das heilige Prieſterthum ſind: wir Ihme ſollen opffern geiſtlich Opffer/die GOtt angenehm ſind / durch IEſum Chriſtum. Nich allein / wenn wir / auf begebenden Fall / um deß Nahmens Chriſti willen / de u ee Tod leiden ; (wie Paulus Seinen Todein Opffer nennet ) oder aller 23:3 Mt, Ereug und Truͤbſal gedultig ausſtehen ſollen / welches durch das Salsıfob | En den Opffern hat muͤſſen gebraucht wverden/bedeutet wird + Sendern au 10 durch inbrünftiges Gebeth; welches auch wird.ein Opffergenenner. Alla

meiſt aber ſollen wir uns Selbft/ im Gehorſam / GOtt ergeben/alles das

thun / und zu leiden / was Sein Will iſt: maſſen deñ / in dieſem Opffer/ alle gut Werck/ſo GOTT befohlen/begriffen find! Hingegenmüffen wir das verde te Fleifch in Zaum haften / daſſelbe famt den Lüften und Fegier öl | creutzigen / unſer Gemuth GOtt aufopffern ; allein nad) dem zu trachten was GOTT gefällig: den Willen ;daß er allein dem Wohlgefallen GOtte ergeben ſey: die Ohren s allein zu hören/was GOTT in Seinem Wort m ung redet :die Zunge; daß fie allein zu GOttes Lob/ und deß Nochſten Beffe Röm./19 rung gebraucht werde: Und / inSumma / alle Glieder begeben zum Kr Dienft der Gerechtigkeit: daß ſie heilig werden / und ein je glicher ſein do Daß wiſſe ʒubehalten / in Heiligung und Ehren. Denn welched 3 Roms: nicht thun/undnicht / durch den Geiſt / deß Fleifches Geſchaͤffte tden OR 2. Pet. 211. die opffern nicht GOTT fondern dem Teuffel; und werden Den Dei Saga Aral

i£.2fın

6 Vermab- |

8: ER Offenb. Jo⸗ S'han.ı/s. al. Pre: 2/5/

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Gal.5/24.

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α Brot EEE Mor u mo +8 *

*

Ingeschnigtet Davon bringen / nemlich das ewige Verderben.

Dors Deitte/ nehmen wir herauseine - | Warnung/oor Hoffarth und Ehrgeigs welcher eingemeines Lafter iſt: warnung nd lich bei denen /die mit etwas ſonderbaren Gaben begnadet find. Solche

ſucht der Satan: wie er fie bei GOtt in Ungnaden / und uͤm ſolche Gaben Kin gen soder ſie auf ſeine Seiten ziehen / und zuerwuͤnſchten Werckzeugen / ſein ji ifft auszubr eiten/gebrauchen möge: daß einfolcher Menfch entweder nach 5 ren ſtrebt / die ihm nicht gebühr en / darzu er nicht beruffen / noch das vermoͤ⸗ m/foichem Ehren Stand ruͤhmlich vorzuftehen/von GOtt empfangen hat; rhe Mittel gebr auche zu denen an ſich ſelbſt-billigen Ehren zu-

g Diß Lafter rührer gemeiniglich her / aus nichfiger Einbildung groffer /WBeißheit/oder anderer Gaben : da doch entweder nichts dahinden; o⸗ er die helffte nicht von dem jenigen da ift/fo man ihmeinbildet / oder zu ſolchem ohen Amt erfordert wird: und auch ein Menſch das wenigfte/fo er hat/nicht An ihm felbft Hatzund alfo nur mit fremden Gut pranger. - Der Apoftel Paulusgebraucht ein Wörtlein/das heiſſt eigentlich : Bat] in ap. uelugfeyn. Welches auch die Heiden ( weil fein Menſch ihm allezeit toeifelrer. ug feyn kan ) vor diegröfte Thorheif gehaltenhaben. Bu dieſem Lafter /deffen erfter Anfanger der Satan gemwefen/ift eine Ver; hung GOttes. Denn man erfenner GOttes Gabennicht viel weniger

Be anan on: raubt vielmehr Sort Seine Ehre/hält für feineigen/das

ttesift. Da koͤmmt alle Hoffart ber/wenn ein Menſch von EHre|Str-teis- bfäller/und fein Hertz vonfeinem Schöpffer weicher ; verläfft fich u uffremde/aber nichtige und betrügliche Huͤlffs⸗mittel / dadurch er/fein Vor: aben fortzufegen/vermeinet. Eserfolgt darauf Derachtunganderer/nicht fein geringer /fondernauch von Gott hochbegabter Leute: wie nicht weniger / Mißgunſt / und Mißbrauchder Gaben Gottes, Man gedencket weder n Gottes Ehr / dieſelbe zubefördern ;noch an deß Naͤchſten Wohlfarth : fon- ennur auf feinen Eigennug/Ehr und Ruhm.

[ 2ius folchem Hochmuͤth / der nimmer gut thut / kan nichts / dem q tgesierwachfen, Denngleich wie ein thoͤrichter Jüngling/der auf hohen St Atzen einher gehet / ihm einbildet / er ſey weit groͤſſer / als andere Leute ; uhr, zlich aber (wenn ihm ein Fuß weicht / oder die Steltzen bricht) in den Koth * / und von jedermann verlacht wirdzoder einer / der ſi ich dem Eiß vertrauet⸗ jeee fi ſichs verfihet/einen Fall thut / daß er deß